Freundeskreis theater am puls
68723 Schwetzingen
Lebenswerk Theater

Theater am puls-Urgestein Sascha Oliver Bauer ist tot

Sascha Oliver Bauer, Schauspieler, Regisseur und Mitbegründer des „theater am puls“ ist überraschend gestorben.
Schauspieler und Mitbegründer des theater am puls, Sascha Oliver Bauer, ist im Alter von 45 Jahren gestorben.
Schauspieler und Mitbegründer des theater am puls, Sascha Oliver Bauer, ist im Alter von 45 Jahren gestorben.Foto: tap

Sascha Oliver Bauer, Schauspieler, Regisseur und Mitbegründer des „theater am puls“ überraschend mit 45 Jahren gestorben. Es fing mit einem Krippenspiel in einer Kirche im Pfaffengrund an: Sascha Oliver Bauer spielte damals als Neunjähriger seine erste Rolle. Inszeniert hat das Krippenspiel der 17-jährige Joerg Steve Mohr. Das war 1988 und daraus entstand eine lebenslange Freundschaft.

Sascha Bauer, Sohn einer Opernsängerin, hatte schon in den Kinderschuhen seine Leidenschaft und Talent für das Schauspiel entdeckt und danach in zahlreichen Bühnenproduktionen von Joerg Mohr mitgespielt. Anfang 2004 gründeten Joerg Steve Mohr, Sascha Oliver Bauer und Jürgen Ferber, alle in der Metropolregion Rhein-Neckar ansässig, das „theater am puls“, um – Zitat Mohr - „das zu tun, was wir schon seit Jahren tun: professionell, anspruchsvoll, unterhaltsam und mit Niveau Theater machen“.

Mit einem festen Repertoire, das sich von Jahr zu Jahr erweiterte, startete der Theaterbetrieb im April 2004 mit der Premiere von "Kabale und Liebe" in der Heidelberger Halle 02. Die mutige Inszenierung war dann auch in der Schwetzinger Wollfabrik zu sehen. Denn zunächst wechselten die Lokalitäten innerhalb der Region.

Im Mai 2006 wurde schließlich der Förderverein "Freundeskreis Theater am Puls" ins Leben gerufen, um die Theatermacher in ihrer Arbeit unter anderem auch finanziell zu stärken. Mit dieser Unterstützung konnte im Oktober 2006 die heutige Spielstätte im Bassermannhaus eröffnet werden. Sascha Bauer spielte dort beispielsweise den „Elling“ im gleichnamigen Drama. Auch die „Woyzeck“-Inszenierung mit starken Szenen verschaffte dem sensiblen Schauspieler eine Fangemeinde. Bei „Das kalte Herz“ oder „Ein Stern namens Mama“ bewies er sein feinfühliges Regietalent.

Er hatte zunächst eine Ausbildung zum Mediendesigner absolviert. So entwarf er auch alles, was mit dem Printdesign des „theater am puls“ zu tun hat. Von Schwetzingen aus zog es ihn an das Stadttheater Marburg, dann – im Wechsel nach Berlin und Wien. Es folgte das Schauspiel-Diplom sowie das Studium am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien, das er mit Auszeichnung abschloss. Auch arbeitete er als Synchronsprecher und freier Regisseur. Gerade dieses Jahr begann er, neben den Theaterinszenierungen, verstärkt sich als Filmregisseur einen Namen zu machen. Der enge Kontakt zu Joerg Mohr blieb immer bestehen: Regelmäßig telefonierten die beiden Theaterfreaks miteinander.

So kam Sascha Bauer auch immer, wenn es ihm möglich war, zur traditionellen Weihnachtslesung am 23. Dezember. Hier konnten die Schwetzinger Freundeskreis-Mitglieder noch letztes Jahr den beliebten Schauspieler wieder treffen. Nicht ahnend, dass es sein letzter Auftritt in seinem vertrauten „theater am puls“ sein würde. Überraschend ist der 45-Jährige Ende November in seiner Wohnung an Organversagen gestorben. Er hinterlässt eine 14-jährige Tochter und seine Lebenspartnerin Anja Pahl, bekannt als SoKo-Potsdam-Fernsehkommissarin. (bs)

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von Freundeskreis theater am pulsRedaktion NUSSBAUM
09.12.2024
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