Die Theatergruppe des Musikvereins, D’RANK-BACHL, haben an vier aufeinanderfolgenden Tagen die Renninger Stegwiesenhalle in einen Hort der guten Laune verwandelt. „Das ist in diesen Zeiten notwendiger denn je“, sagte Bachl-Chef Michael Kriegler, „Um mal drei Stunden an etwas anderes zu denken.“
Wenn dreimal die Glocke läutet, öffnet sich der Vorhang. Das ist seit jeher Tradition bei den Auftritten der Bachl. In der Renninger Stegwiesenhalle hat es sich zudem eingebürgert, dass nach dem zweiten Läuten die „Blechhuba“ ein zum Theaterstück passendes Intro spielen. So auch dieses Mal, als Harry Potter, „Lustig ist das Zigeunerleben“ und der Queen-Song „It’s a Kind Of Magic“ zu einem Medley vereint wurden. Bei zweiterem sang an allen vier Abenden bereits der ganze Saal mit. Ein besseres „Warm Up“ als die Blechhuba kann man sich also nicht wünschen.
Die Geschichte der „Zauberhaften Glaskugel“, einem Dreiakter von Beate Irmisch, dreht sich um die Schwestern Lina und Vroni (gespielt von Yvonne Renz und Petra Rienhoff), die in einem stillgelegten Waggon hausen. Dort ziehen sie mit mystischen (aber vor allem fingierten) Seancen den gutgläubigen Kunden das Geld aus der Tasche, entwickeln Haarwuchsmittel und Gesichtscremes, die zweifelhafte Nebenwirkungen zeigen. Vor allem bei Gregor (Michael Kriegler), der mit neuem Haarwuchs seine große Liebe Gerlinde (Isolde Kauffmann) in seinen Bann ziehen will. Mit Hilfe der Post, die Briefträger Heini (Micha Eitel) immer mal wieder bei den zwei Damen zurücklässt, können sie präzise Voraussagungen machen und glaubhaft ihre übersinnlichen Kräfte unter Beweis stellen. Doch Bürgermeister Helmut Gierig (Matthias Haug) will die beiden loswerden. Ihr Waggon stehe auf dem Grundstück, welches er einer Investorin für den Bau eines Wellnesshotels (Svenja Schindele) zugesagt hat. Sie sollen in das alte Forsthaus oder den alten Steinbruch verbannt werden – völlig „ab vom Schuss“. Allerdings ranken sich wilde Gerüchte um ein uneheliches Kind des Bürgermeisters. So wird er zusammen mit seiner Gattin Grünhilde (Birgit Ziegler) nicht nur Teilnehmer einer Seance, sondern will sich heimlich davon überzeugen, dass die Glaskugel nur eine Attrappe ist.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen hat am Ende jeder sein Ziel erreicht, wenngleich dennoch offenbleibt, ob nicht doch etwas an den übersinnlichen Fähigkeiten der beiden „Hexen“ dran ist ... Mit großer Leidenschaft spielen die acht Akteure die Charaktere ihrer Rollen aus, denn genau davon lebt „Die zauberhafte Glaskugel“. Getragen von den beiden Schwestern, geben die anderen Rollen dem Stück die Würze. An allen vier Abenden werden sie vom Publikum mit vielen Lachern, Zwischenapplaus und tollem Feedback belohnt. Regisseur Michael Kriegler hat es einmal mehr geschafft, den insgesamt 1.200 Zuschauern mit seinen Schauspielern einen unvergesslichen Abend zu bereiten.
Doch der Stadel lebt erst von der Gemeinschaft im Musikverein. Denn ohne Helfer, Bedienungen und Läufern (110 Arbeitseinsätze), Küchendienste (über 530 Essen) und musikalischer Umrahmung kann der Stadel gar nicht erst stattfinden. So war „Die zauberhafte Glaskugel“ eine Gemeinschaftsleistung des gesamten Vereins, die ihresgleichen sucht. Die zweite Vorsitzende des MVR, Lena Ziegler, wies darauf am Montagabend nach dem letzten Auftritt nochmals hin. „Ohne euch alle würde es nicht funktionieren. Vielen Dank dafür.“
Nach einer kurzen Pause geht es Ende Januar für die Bachl in den „Endspurt“ der Saison, wenn noch zwei Auftritte in Lehenweiler absolviert werden. Die weiteren Termine:
Freitag, 24. Januar 2025, 19.30 Uhr (Einlass 18 Uhr) – Altes Schulhaus Lehenweiler
Samstag, 25. Januar 2025, 19.30 Uhr (Einlass 18 Uhr) – Altes Schulhaus Lehenweiler