Stadtverwaltung Bruchsal
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Aus den Rathäusern

Thomas Adam präsentierte neues Joß-Fritz-Buch

„Es gibt Neues von Joß Fritz“, behauptet Thomas Adam. Im Rathaus stellte der Autor jetzt sein Buch vor: „Joß Fritz – das verborgene Feuer der...
Andrea Sitzler vom Verlag Regionalkultur, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Joß-Fritz-Experte Thomas Adam, Werner Schnatterbeck von der Kommission für Stadtgeschichte und Alt-Oberbürgermeister Bernd Doll
Andrea Sitzler vom Verlag Regionalkultur, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Joß-Fritz-Experte Thomas Adam, Werner Schnatterbeck von der Kommission für Stadtgeschichte und Alt-Oberbürgermeister Bernd DollFoto: M. Schäufele

„Es gibt Neues von Joß Fritz“, behauptet Thomas Adam. Im Rathaus stellte der Autor jetzt sein Buch vor: „Joß Fritz – das verborgene Feuer der Revolution“. Es ist bereits die vierte Auflage der Biografie des Bundschuh-Führers, vor 23 erschien sie zum ersten Mal. Wo man heute an den großen Bauernkrieg vor genau 500 Jahren erinnert, ist mit Sicherheit auch von Joß Fritz die Rede. Die Erinnerung an ihn reicht weit über seinen Geburtsort, den heutigen Bruchsaler Ortsteil Untergrombach, hinaus.

„Joß Fritz ist nämlich ein Medien-Star“, sagte Thomas Adam – schon zu Lebzeiten als Identifikationsfigur für die Bauern und bis heute als eine Gestalt, deren Name in Schriften auf der ganzen Welt auftauche: „Madrid, Buenos Aires, Krakau – Das Internet macht die Recherche – im Vergleich zur ersten Auflage – heute noch leichter.“

Allerdings – und das sei jetzt weitaus klarer als in den früheren Auflagen herausgearbeitet: Von Anfang an sei Joß Fritz von vielen Autoren zur Heldengestalt gemacht worden, „Darstellungen von ihm wurden immer schon stark überhöht, idealisiert und glorifiziert“. Er habe zwar schon in der ersten Auflage „einige Einschränkungen gemacht“, berichtete Adam. „Allerdings bin ich damals noch zu jung und zu schüchtern gewesen, um Joß Fritz wirklich neu zu interpretieren.“

Joß Fritz tauche in einer Zeit auf, in der „80 bis 90 Prozent der Menschen Landwirte waren“, sagte der Autor und betonte: „Sie waren nicht arm an Naturalien, aber das Geld fehlte.“ Dem Adel sei es nicht besser gegangen. Eine neue Schicht an bürgerlichen Juristen habe zusätzlich für Unmut gesorgt und nach und nach die Dorfgerichte verdrängt.

Der Bundschuh, der Arbeitsschuh der Bauern, wurde ab 1510 zum rebellischen Symbol. Eng damit verbunden: Der Name Joß Fritz. „So eng, dass er bei Aufständen eigentlich an mehreren Orten gleichzeitig gewesen sein müsste.“ Auch auffällig: „Joß Fritz konnte immer entkommen – auch als seine Anhänger grausam gefoltert und hingerichtet wurden.“

„Das Buch kommt im neuen Gewand daher“, sagte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Und zwar im Verlag Regionalkultur als Band vier der Reihe „Bausteine zur Geschichte der Stadt Bruchsal und ihres Umlandes“ der Kommission für Stadtgeschichte. Die Kommission begleitet die Stadt in historischen Fragen. Band fünf erscheine noch in diesem Jahr, kündigte Werner Schnatterbeck von der Kommission an. Für die passende Musik sorgte Norbert Gamm mit Stücken für Einhandflöte und Trommel aus dem 16. Jahrhundert.

Martina Schäufele

Erscheinung
Amtsblatt Bruchsal
Ausgabe 20/2025

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