Beim Baubetriebshof hat er 22 Jahre lang vielseitige Aufgaben und Projekte betreut, die ihn in nahezu jeden Winkel der Schäferlaufstadt geführt haben. Entsprechend bekannt dürfte der Gültlinger mittlerweile sein. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand geht eine Ära zu Ende.
Kollegen vom Baubetriebshof, den Eigenbetrieben Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie des Wildberger Rathausteams trafen sich vergangene Woche im Sitzungssaal, um Thomas Gentner gebührend in den Ruhestand zu verabschieden. Genau genommen tritt er im September in die zweite Phase der Altersteilzeit ein, die sogenannte „Freistellungsphase“, wie Bürgermeister Ulrich Bünger erklärte. Sein offizieller Ruhestand beginnt am 1. Januar 2028. „Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen, wenn man Sie so sieht“, richtete er das Wort an den langjährigen Mitarbeiter. Thomas Gentner wirkt noch lange nicht alt genug für eine solche Veränderung. Das sehen auch seine Kollegen so. Mehr als 30 Personen kamen zu seiner Verabschiedung, teilweise trotz Urlaub. So hoch schätzen sie ihn. Manch einer – Thomas Gentner eingeschlossen – wurde sogar ein wenig emotional, jetzt, wo der Abschied tatsächlich ansteht.
Der berufliche Werdegang des handwerklich begabten Allrounders begann in der freien Wirtschaft. 1979 bis 1981 absolvierte er eine Ausbildung zum Maurer bei einem Betrieb in Gültlingen. Fast 20 Jahre war er als Werkspolier tätig und trug damit bereits viele Jahre Führungsverantwortung. 2003 wechselte er zum Baubetriebshof Wildberg, wo er schon nach fünf Jahren ebenfalls bereit war, mehr Verantwortung zu tragen. Ab 2008 fungierte er als stellvertretender Leiter. Diese Position hat er mittlerweile an Heiko
Wehrmann weitergegeben. „Sie sind ein Gesicht der Stadtverwaltung und der Stadt“, stellte Bürgermeister Bünger anerkennend fest. „Sie kennen die Stadt in- und auswendig.“
Eine besondere, jährliche Herausforderung war der Winterdienst. Vorgehen und Anforderungen haben sich hier während Thomas Gentners Zeit in Wildberg deutlich verändert. Früher sei man nur mit zwei Leuten gefahren, erinnerte sich Thomas Gentner. Vor einigen Jahren sei es noch vorrangig um die Beseitigung von Schnee gegangen, heute müsse man sich eher um Eis kümmern und entsprechend streuen, ergänzte Ulrich Bünger. In Thomas Gentners 22 Jahren habe sich aber noch mehr beim Baubetriebshof getan, beispielsweise die Zusammenführung an einem Standort, wodurch einige der 32 Lagerplätze im ganzen Stadtgebiet freigegeben werden konnten. „Überall war etwas vom Baubetriebshof untergebracht, das war einfach nicht mehr zeitgemäß“, fand der Rathauschef. Mit dem Neubau habe man eine gute Lösung geschaffen, die den Anforderungen des Teams für die gute Arbeit, die sie leisten, entsprechen.
„Danke für die zuverlässige Arbeit“, richtete Bürgermeister Bünger das Wort an den Bald-Ruheständler. „Sie haben nie gefragt, ob etwas sein muss, sondern die Arbeit gesehen und sie gemacht.“ Auch die gute persönliche Zusammenarbeit haben Ulrich Bünger und der Gemeinderat immer geschätzt. Thomas Gentner habe immer Ernsthaftigkeit und Vernunft bewiesen – und dem
Bürgermeister unter vier Augen auch mal den ein oder anderen Hinweis gegeben, was der Bürgermeister immer als wertvoll empfunden habe. „Die Stadt und deine Kollegen schätzen dich“, betonte Marc Harke vom Personalrat.
Beim Schäferlauf ist er weiter dabei
Für die Zukunft wünschte Bürgermeister Bünger Thomas Gentner alles Gute – verbunden mit der Hoffnung, dass man beim Schäferlauf weiter in der Fahnenträger-Abordnung auf ihn zählen könne. Lachend und mit einem erhobenen Daumen sagte Thomas Gentner zu. Da solches Engagement nur gemeinsam geleistet werden könne, dankte Ulrich Bünger auch Thomas Gentners Frau. Dank Thomas Gentners Sohn Sascha Gentner bleibt der Familienname übrigens auch weiter mit dem Baubetriebshof verbunden.
„Einer alleine kann nichts ausrichten“, betonte Thomas Gentner sichtlich gerührt und sprach all seinen Kollegen ein großes Lob aus. Egal, ob es um Leute aus seinem eigenen Trupp, vom Grünanlagen-Team, den Eigenbetrieben oder dem Rathaus gehe – ihnen allen galt sein Dank für die jahrelange gute Zusammenarbeit. „Es war eine lange Zeit, es war eine schöne Zeit!“ Er werde die Arbeit sicher vermissen, wenn vielleicht auch nicht gleich von Anfang an, bemerkte Thomas Gentner mit einem Zwinkern. Sein Appell: „Macht weiter wie bisher und schenkt meinem Nachfolger Heiko Wehrmann so viel Vertrauen wie mir!“