
Welche und wie viele schützenswerte Arten gibt es rund um den Weißen Stein? Die Antwort lieferte der Biologe Prof. Dr. Michael Wink am 18. Oktober in der gleichnamigen Höhengaststätte.
„Der Weiße Stein ist kein x-beliebiges Waldgebiet, sondern ein Waldgebiet mit geschützten Arten“, hob der Experte in seinem sehr gut besuchten Vortrag hervor. Die Pflanzenwelt rund um den Weißen Stein besteht aus artenreichen alten Laubmischwäldern (Eiche, Buche, Hainbuche, Kastanie) und aus Forsten mit Nadelbäumen. Als Unterwuchs sind Farne, Kräuter, Moose und diverse Blühpflanzen vertreten. Das Gebiet weist auch eine hohe Biodiversität an Pilzen auf. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind der Hirschkäfer und viele Schmetterlinge wie die Spanische Flagge „besonders geschützte“ Insekten. „Besonders geschützt“ sind auch Amphibien und Reptilien wie Feuersalamander, Erdkröte, Bergmolch, Mauereidechse und Blindschleiche. Winks Spezialgebiet ist die Vogelwelt. Darin lag auch der Schwerpunkt seines Vortrags. Am Weißen Stein leben charakteristische Waldvögel wie Eichelhäher, diverse Meisen, Kleiber, Rotkehlchen, Singdrossel und Buchfink. Zu den nach BNatSchG „streng geschützten“ Arten gehört der Uhu, der in den Steinbrüchen (Vatter, Leferenz, Höllenbach, Ölberg) brütet, rund um den Weißen Stein / Hoher Nistler jagt, ferner als Besonderheit die Kleineulen Sperlings- und Raufußkauz. Seit vielen Jahren „wohnt“ ein Waldkauz in der Hellenbachhütte am Hang zum Hohen Nistler (s. Abbildung). Auch die „streng geschützten“ Bussarde und Falken halten sich im Gebiet Weißer Stein auf. Wink ging auf Spechte („streng geschützt“ und auf alte Baumbestände angewiesen), Drosseln und Finken ein. Ebenfalls ist der Kolkrabe mit seinem charakteristischen Ruf häufig in unserem regionalen Wald anzutreffen. Ein seltener Gastvogel ist der „streng geschützte“ Schwarzstorch. Viele geschützte Vogelarten sind in anderen Waldgebieten stark zurückgegangen, da sich die Bedingungen in ihren Habitaten massiv verschlechtert haben. Der Wissenschaftler erhielt für seinen hervorragenden Vortrag viel Applaus und bei der anschließenden Diskussion reichlich Zustimmung.
Nächster Vortrag mit Dr. Fritz Vahrenholt am Freitag, 31.10.25 um 19 Uhr im Martin-Luther-Haus, Am Kronenburger Hof, Dossenheim. Einlass 18.30 Uhr. Thema: s. gegenwind-bergstrasse.de.
Kontakt karin.reinhard12@gmail.com, Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27.
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Dr. R. Kraft


