Mäh, wau, miau – und los ging’s: Unter dem Motto „Tierisch gut“ lud die Spielgemeinschaft des Musikvereins „Harmonie“ Rüppurr und des Musikvereins Ettlingen zu einem Konzertabend ein, der mehr wilde Tiere, flatternde Federn und musikalische Überraschungen bereithielt als ein gut gefüllter Zoo am Samstagvormittag – unter der Leitung von Dirigent Benjamin Schneider.
Majestätisch startete der Abend mit „Where the Black Hawk Soars“ – ein kraftvoller Auftakt, der nicht nur musikalisch, sondern auch atmosphärisch hohe Lüfte erreichte. Der schwarze Falke erhob sich mit edler Melodik über das Orchester und ließ das Publikum direkt in die Weiten des musikalischen Himmels aufsteigen. Weiter ging’s auf dem Wasser – oder besser: auf den Wellen der Sintflut. In „Noah’s Ark“ stapften Tiere aller Arten, Farben und Tonlagen auf die Bühne. Ob brüllende Blechlöwen oder tänzelnde Holzbläser-Gazellen – das Publikum konnte sich vorstellen, wie die Arche langsam ablegte, begleitet von Gewitter, Hoffnung und einer Prise musikalischem Möwenkreischen. Dann wurde es elegant und geheimnisvoll, denn mit „Cats“ kamen die Stubentiger auf leisen Pfoten. Samtpfötig und manchmal etwas schräg umgarnten die Melodien das Publikum – mal schnurrend weich, mal mit spitzen Krallen virtuos. Ein Stück für wahre Katzenliebhaber (und solche, die es spätestens nach dieser Darbietung geworden sind). Mit „How to Train Your Dragon“ wurde es danach filmreif. Zwar ist der Drache kein klassisches Tier aus dem Zoo, aber wir drücken ein Auge zu – bei so viel Klangpracht! Die Musik entführte das Publikum in luftige Höhen und zeigte, dass auch feuerspeiende Flugsaurier ein Herz für große Filmmelodien haben.
Nach der Pause wurde es dann bunt, chaotisch und urkomisch: Mit „Cartoon“ kam das animierte Orchester auf die Bühne. Wilde Verfolgungsjagden, musikalische Slapstick-Momente und ein musikalischer Vogel, der dem Kater immer einen Ton voraus war. Besonders tierisch-humorvoll wurde dieses Stück durch den passenden Comicstreifen, den Annemarie Kerl eigens dazu zusammengestellt hatte – ein echtes Highlight für Augen und Ohren!
Weiter ging’s mit „Das Dschungelbuch“ – und ja, die Affen machten Rabatz, die Bären groovten, und King Louie tanzte uns allen einen vor. Ein musikalischer Urwaldspaziergang mit Ohrwurmgarantie und jeder Menge Rhythmus im Dickicht. Doch dann: Sonnenaufgang über der Savanne. „Der König der Löwen“ betrat majestätisch die Bühne. Löwengebrüll wurde abgelöst von zarten Melodien, ehe der schlafende Monarch sich zur Ruhe legte – in „The Lion Sleeps Tonight“. Und wenn ein König schläft, darf das Publikum träumen – von Sonne, Sand, Serengeti und einem Sound, der direkt ins Herz geht. Zum krönenden Abschluss hob sich das Orchester mit „Birdland“ in die Lüfte – jazzig, rasant und federleicht. Die Vögel zwitscherten in Big-Band-Manier, die Musik flatterte durch den Saal – ein musikalischer Vogelschwarm, der nicht gezähmt, aber wunderbar gezielt klang. Doch natürlich ließ das Publikum nicht locker – und so wurde es noch einmal laut, schnell und dramatisch: Als Zugabe erklang die legendäre Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ – allerdings nicht allein. Dirigent Benjamin Schneider forderte das Publikum tierisch charmant zum Mitmachen auf – und siehe da: Da wurde geschnippt, geklatscht, getrampelt, geblitzt und gebrummt, als wäre ein ganzer Konzertsaal auf der Flucht vor einem musikalischen Gewitter.
Fazit: Ein Abend mit viel Humor, großen Melodien und einer Menge tierischer Energie – ein Konzert, das nicht nur gut war, sondern: tierisch gut! Und das dank der hervorragenden Zusammenarbeit der Spielgemeinschaft vom Musikverein „Harmonie“ Rüppurr und dem Musikverein Ettlingen unter der musikalischen Leitung von Benjamin Schneider, die bewiesen haben: Wenn zwei Vereine gemeinsam musizieren, entsteht eine Klangwelt zum Brüllen schön.