Das Volk der Tonga, das in Zambia und Zimbabwe lebt, hat eine lange Tradition in der Herstellung von Korbwaren aus den Fasern der Ilala-Palme (hyphaene coriacea). Die Tonga-Frauen haben ein Verfahren entwickelt, die Palmfasern in einem sehr zeitaufwendigen Verfahren so zu behandeln, dass sie zugleich biegsam und besonders dauerhaft geflochten werden können. Die Herstellung eines Korbes dauert mindestens eine volle Woche, die für Schneiden, Reinigung, Kochen, Trocknen, Glätten und das eigentliche Flechten benötigt werden.
Traditionell haben die Körbe nur eine geringe Tiefe, weil sie dafür verwendet werden, bei der geernteten Hirse oder anderem Getreide die Spreu vom Korn zu trennen. Der Korb muss flach sein, damit der Wind die Spreu über den Rand hinauswehen kann.
Die Tonga dieser Region wurden beim Bau des Kariba-Staudamms 1956-60 aus gut bebaubaren Gebieten am Sambesi-Fluss in das trockenere und weniger fruchtbare Hinterland umgesiedelt. Sie gehören zu einer benachteiligten Minderheit, die an der Wohlstandsentwicklung in Zimbabwe 1980–1997 nur wenig beteiligt wurde. Daher ist gerade die Einbeziehung der Tonga-Frauen in den Fairen Handel besonders wichtig. Matarenda bezieht Körbe seit 2012 von der „Siyachilaba Basket Weaving Group“ mit 47 Frauen aus den Dörfern der Umgebung von Binga. Die flachen Binga-Körbe hatten jedoch kaum einen praktischen Wert. Es wurde empfohlen, die Körbe tiefer zu flechten – die entsprechende Produktberatung wurde dann den Frauen von Siyachilaba von Matarenda gegeben. So kann die traditionelle Flechttechnik seitdem mit einem nachhaltig weiterentwickelten Produkt weitergeführt werden. Diese Körbe mit neuem Design werden von Matarenda unter der Bezeichnung „Tonga-Körbe“ mit einer Tiefe von mindestens 7 cm vermarktet.
Matarenda kauft die Tonga-Körbe zu den von den Produzentinnen vorgegebenen Preisen ohne das sonst übliche Herunterhandeln. Dabei ist zu beachten, dass ein erheblicher Anteil der Kosten durch die aufwendige Beschaffung entsteht. Vom Matarenda-Sitz Mutare bis nach Binga sind es 1100 Kilometer, davon die letzten 150 Kilometer Schotterpiste. Eine Tour Mutare - Binga und zurück benötigt insgesamt mindestens 5 Tage.
Die künstlerische Vielfalt der Tonga-Körbe ist immer wieder faszinierend. Die Tonga-Frauen verwenden traditionelle Muster aus der Natur und ihrer Lebenserfahrung, wie z. B. Fische, Blitz, Perlhuhn, Blüte, Symbole der Liebe. Die Muster werden durch die dunklen Palmfasern gebildet, die braune Färbung entsteht durch Anwendung der Rinde des Vogelpflaum-Baumes (berchemia discolor). Jeder Tonga-Korb ist ein Kunstwerk mit eigenem Charakter, der eine alte afrikanische Handwerkskunst mit modernem Produktdesign verbindet.
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