Nicht nur Amphibien und Vögel starten im Frühjahr mit ihren Aktivitäten auch viele Hobbygärtner starten in die Gartencenter, um ihr Grün rund ums Haus zu verschönern, es steigt damit auch die Nachfrage nach Blumenerde. Dabei ist vielen Menschen nicht bekannt, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift „Erde“ größtenteils Torf befindet – der Stoff, aus dem unsere Moore bestehen. Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden allein in Deutschland jedes Jahr für den Gartenbau verbraucht. Ein Drittel davon bei Hobbygärtnern und viele tragen so oft unwissend dazu bei, dass unersetzliche Moorlandschaften verloren gehen. Ein Verzicht auf Torf hilft jedoch, wertvolle Moorlandschaften und unser Klima zu schützen.
Moore haben fürs Klima phantastische Eigenschaften: Sie binden Kohlenstoff und verhindern damit, dass das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid in die Luft entweicht. Eine einen Meter dicke Torfschicht enthält etwa so viel Kohlenstoff wie sechs 100-jährige Wälder der gleichen Fläche. Aber es dauert rund 1.000 Jahre, bis eine solche einen Meter dicke Torfschicht entsteht. Baut man Torf ab, werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt und beschleunigen den Klimawandel. In Deutschland sind fast alle Moore zerstört, auch durch den Torfabbau. Mittlerweile werden große Mengen Torf aus anderen Ländern importiert – und die Moore dort zerstört.
Torffrei gärtnern - aber wie?
Torf kann zwar die Durchlüftung des Bodens verbessern, die Bodenqualität selbst wird aber verschlechtert, weil Torf extrem nährstoffarm ist und zudem die Bodenversauerung fördert. Als Alternative eignet sich vor allem Kompost, am besten aus dem eigenen Garten. Er belebt den Boden und gibt ihm wichtige Nährstoffe zurück. Die im Handel erhältlichen torffreien Erden beinhalten eine Mischung aus Rindenhumus, Holz-, Kokos-, Chinaschilf- oder Hanffasern. Weitere Zusätze wie Sand, Lavagranulat oder Tonminerale ergänzen die optimale Pflanzenversorgung.
Torffreie Erde verbessert dauerhaft die Humus- und Nährstoffversorgung des Bodens, fördert die Bodenstruktur und unterstützt die wichtigen Bodenlebewesen.
Torf im Garten ist also überflüssig! Es gibt sogar einen entscheidenden Nachteil, denn Torf kann kein Wasser mehr speichern, sobald er einmal ausgetrocknet ist. Das gilt für die genannten Ersatzstoffe nicht. Mittlerweile bieten alle namhaften Hersteller komplett torffreie Produkte an. Auch in „torfreduzierter“ oder „torfarmer“ Blumenerde ist noch jede Menge Torf drin! Vorsicht auch bei der Aufschrift „Bioerde“ – auch hier kann ein großer Anteil Torf enthalten sein. Daher bitte immer auf der aufgedruckten Liste nachschauen, was tatsächlich im Behälter ist.