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Literatur

Tragikomödie „Amphitryon“ von Kleist im Café Miteinander

Der Literaturkreis im „Café Miteinander“ trifft sich am Mittwoch, 16. Juli, um 19 Uhr. Lis Grandl-Arnoldi stellt die Tragikomödie „ Amphitryon...

Der Literaturkreis im „Café Miteinander“ trifft sich am Mittwoch, 16. Juli, um 19 Uhr. Lis Grandl-Arnoldi stellt die Tragikomödie „Amphitryon“ des deutschen Dramatikers, Erzählers, Lyrikers und Publizisten Heinrich von Kleist (1777 - 1811) vor.

Er war ein Außenseiter im Leben wie auch in der Literatur seiner Zeit und wird sowohl der Weimarer Klassik (Goethe, Schiller) als auch der Romantik zugeordnet. Bekannt ist er durch Theaterstücke wie „Das Käthchen von Heilbronn“, „Der zerbrochene Krug“ als auch durch Prosawerke wie „Michael Kohlhaas“, „Die Marquise von O…“, und andere.

Schon früh begeisterte sich der junge Kleist, für die Literatur, las Dichter der griechischen und römischen Antike ebenso wie die der neuzeitlichen Philosophie. Aber als Spross einer deutschen Adelsfamilie war ihm eine Karriere beim Militär bestimmt wie zahlreichen seiner Vorfahren. Gezwungen zu einem falschen Leben, fand er kein richtiges für sich. So quittierte er den Militärdienst, überwarf sich mit der Familie und widmete sich fortan nur der Literatur. Erfolglos als Autor, reiste er ruhelos in Europa herum, fand nirgendwo Halt, nicht in der Literatur und auch nicht in einer Beziehung, die ihn stabilisiert hätte.

Sein als Lustspiel bezeichnetes Drama „Amphitryon“ ist eigentlich eine Tragikomödie. Wie kaum ein anderer Autor meistert Heinrich von Kleist die Balance zwischen beiden Gattungen. Kleist greift einen Stoff der griechisch-römischen Antike auf, aber die Neuzeit schimmert deutlich hindurch. Die antiken Götter treiben ihren Mutwillen mit den Menschen, verstricken sie in Schuld und bestrafen sie oft noch. In einer Zeit der absolutistischen Monarchen in Europa wird dies sehr wohlverstanden, aber nicht toleriert. Heinrich von Kleist scheitert nicht an der Literatur, sondern an seiner Zeit. Er nahm sich die Freiheit, selbstbestimmt aus dem Leben zu gehen.

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