Die Stadt Meßstetten lässt für knapp 43.000 Euro das Dach der Turn- und Festhalle in Oberdigisheim erneuern. Der Technische Ausschuss gab dafür unisono seine Zustimmung. Die Verwaltung möchte damit möglichen Schäden zuvorkommen – insbesondere vor dem Hintergrund der soeben abgeschlossenen Innenrenovierung der Halle für über eine halbe Million Euro.
Noch ist es dicht, aber wie lange noch? Die Rede ist vom Dach der Turn- und Festhalle Oberdigisheim. Rund 60 Jahre haben die Faserzement-Wellplatten – umgangssprachlich oft Eternit genannt – auf dem Buckel und entsprechend altersbedingte Schäden. Untersuchungen durch das städtische Bauamt ergaben, dass schon einer der nächsten Starkregen das Dach vollends in Mitleidenschaft ziehen und Wasser eintreten könnte. Das will man um jeden Preis vermeiden. Schließlich wurde erst vor wenigen Tagen die grundlegende Innensanierung der Halle abgeschlossen, und es wäre äußerst schade, sollte durch ein undichtes Dach die adrette Halle leiden.
Hell, freundlich, frisch. Die Turn- und Sporthalle in Oberdigisheim erstrahlt in neuem Glanz. Holzverkleidete Wände in gebrochenem Weiß, ein sattblauer und deshalb besonders kontrastreicher Hallenboden, eine schöne Empore für Zuschauer, weitgehend neue Unterhaltungselektronik – die alte Dame aus den 1970er-Jahren hat mehr als Kosmetik und ein Facelift bekommen. „Bis auf die Fenster, die noch nicht alt waren, wurde innen alles neu gemacht“, sagt Stadtbaumeister Claus Fecker und verweist auf eine Abrechnungssumme von 550.000 Euro. Die Stadt Meßstetten darf sich aber insgesamt über Fördermittel des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 148.380 Euro freuen – 100.080 Euro stammen aus dem Programm ELR (Entwicklung Ländlicher Raum), 48.300 Euro aus dem Sportstättenbauförderungsprogramm.
Nicht nur die Halle per se lässt nun jedes Sportlerherz höherschlagen. Ein wahres Juwel ist auch die komplett erneuerte und um einen Spülraum erweiterte Küche. So mancher Gastronom würde sich ob der professionellen Ausstattung mit Edelstahlgeräten die Finger danach lecken.
Umso wichtiger ist es, dass das neue Schmuckstück von Oberdigisheim gehegt und gepflegt wird. Mit Sorge blicken deshalb Fachleute hinauf zum Dach der Festhalle. Hier offenbaren sich Schäden und eine Dichtigkeit kann nicht mehr langfristig garantiert werden. In den Fokus rückte das Dach im Zuge der Innenrenovierung, als dieses genauer untersucht wurde. Die Stadtverwaltung möchte kein Risiko eingehen und deshalb die alten Eternitplatten ersetzen. Zum Angebotspreis von 42.703 Euro vergab der Technische Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung am 23. April 2025 den Auftrag an die günstigste Bieterin, die Firma Holzbau-Rehfuß vom Geyerbad.
Die neue Bedachung wird ein Trapezblech bilden. Das hat eine ähnliche Optik wie bereits das Dach des kleinen, erst später erstellten Anbaus für Umkleiden und Duschen. Es handelt sich dabei um eine ähnlich stabile und funktionale Konstruktion wie bisher. „Ein Dach mit Ziegeln war aufgrund der Tragfähigkeit des Gebäudes und der zu geringen Dachneigung nicht möglich“, erläutert Claus Fecker mit Blick zum benachbarten Schulgebäude mit dieser traditionellen Bedachung. Möglich, dass das jetzige Dach noch einige Wochen oder gar Monate gehalten hätte, einen weiteren Vorteil bietet die prophylaktische Sanierung aber obendrein: Wie einst in den 1970er-Jahren üblich, wurden Eternit-Platten damals noch mit Asbest hergestellt. Dieses seit 1993 verbotene Material wird somit auch gleich entsorgt – im Preis inbegriffen. (VB)