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Trauer um Günter Haritz

Unser Ehrenmitglied, Olympiasieger Günter Haritz, ist leider am 29. Oktober im Alter von 77 Jahren in Heidelberg verstorben. Günter Haritz kam Anfang...
Günter Haritz nach seinem Olympiasieg in der Mannschaftsverfolgung 1972.
Günter Haritz nach seinem Olympiasieg in der Mannschaftsverfolgung 1972Foto: RSV Edelweiß Oberhausen

Unser Ehrenmitglied, Olympiasieger Günter Haritz, ist leider am 29. Oktober im Alter von 77 Jahren in Heidelberg verstorben.

Günter Haritz kam Anfang 1965 mit 16 Jahren zum RSV und seine Karriere nahm schon nach kurzer Zeit unter Anleitung von Trainer Emil Börzel richtig Fahrt auf. 1968 erfolgte die Berufung von Bundestrainer Gustav Kilian in die deutsche Nationalmannschaft, in welcher sich der „Blitz aus Leimen“ schnell als fester Bestandteil in der Mannschaftsverfolgung etablieren konnte.

1970 kürte sich Haritz in Leicester in England zum ersten Mal als Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung der Amateure, das zweite Regenbogentrikot in der gleichen Disziplin holt er sich drei Jahre später in San Sebastian. Den größten sportlichen Erfolg in seiner Laufbahn konnte Günter Haritz jedoch auf deutschem Boden feiern. Zusammen mit Jürgen Colombo, Udo Hempel, Günther Schumacher und Peter Vonhof gewann er 1972 Gold in der Mannschaftsverfolgung bei den Olympischen Spielen in München. Ausnahmezustand herrschte damals in Oberhausen, als Günter Haritz wenige Tage nach diesem Triumph bei seinem Heimatverein empfangen wurde.

Nach seinem Wechsel zu den Berufsfahrern im Jahr 1973 zeigte der sympathische Nordbadener, dass er auch auf der Straße ordentlich mitmischen konnte. Er wurde Deutscher Straßenmeister 1974 und machte auch bei internationalen Rundfahrten auf sich aufmerksam. Ein Etappensieg bei der Vuelta, Etappenzweiter bei der Tour de Romandie und auch der vierte Platz auf einer Etappe des Giro d´Italia 1974 sollen nicht unerwähnt bleiben. Natürlich sammelte Günter Haritz auch auf der Bahn weitere Siege und Medaillen: Er wurde unter anderem 1975 Derny-Europameister und gewann im Jahr darauf die Kontinentalmeisterschaft im Madison gemeinsam mit dem Niederländer René Pijnen. Er war als Bahnspezialist auch viele Jahre ganz vorne im Sechstage-Zirkus mit dabei: von 83 Sechstagerennen konnte er 11 gewinnen, darunter auch in Berlin und Frankfurt, wo er Didi Thurau als Partner an seiner Seite hatte.

Auch nach seinem Karriereende 1980 blieb Günter Haritz dem Radsport stets eng verbunden. Er eröffnete in seinem Heimatort Leimen, in welchem er auch Ehrenbürger war, ein Radsportgeschäft, welches er bis zu seinem Tod leitete. Beim RSV war er immer wieder gerne zu Gast, ob bei Weihnachtsfeiern oder wie zuletzt bei unserem Rennen in diesem Jahr an Pfingsten, bei welchem wir ihn für 60-jährige Mitgliedschaft in unserem Verein ehren durften!

Lieber Günter, Du bleibst beim RSV unvergessen, nicht nur als einer der weltbesten Radsportler, sondern als bodenständiger, hilfsbereiter und sympathischer Mensch und Freund. Ruhe in Frieden!

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir wünschen ihnen viel Kraft, um diesen schmerzlichen Verlust verarbeiten zu können!

Ein Leben für den Radsport: Günter Haritz.
Ein Leben für den Radsport: Günter Haritz.Foto: Lila Logistik Charity Bike Cup
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