„Zwar sind die meisten Kunden der Gemeindebücherei Kinder, gefolgt von jungen Erwachsenen“, so Büchereileiter Christian Sauer, „aber es gibt auch ältere Menschen, für die die beiden Treppen beschwerlich sind.“ Dafür gibt es den neuen Treppenlifter, den Bürgermeister Dr. Ralf Göck zusammen mit dem Brühler Behindertenbeauftragten Rudi Bamberger und Kai Rill vom Bauamt offiziell einweihte: „Wir sind da wieder einen Schritt weitergekommen auf dem Weg zur Barrierefreiheit“, freute sich Bamberger.
Und auch Bürgermeister Dr. Göck fand die Idee gut, statt eines „Außenaufzugs“ mit höheren Investitions- und Wartungskosten diesen Treppenlifter einzubauen, für den das breite Treppenhaus hinauf zur Gemeindebücherei an der Ormessonstraße gut geeignet ist.
„Überhaupt ist die Gemeinde, was Inklusion betrifft, schon sehr weit“, sagt Rudi Bamberger, und dankte Göck für die Unterstützung. „Und dass die Verwaltung stetig an der Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude und Plätze arbeitet, ist auch Bambergers Verdienst“, fügt Bürgermeister Dr. Ralf Göck hinzu. Und in diesem ganz speziellen Fall sei es auch den Besuchern der Bücherei zu verdanken, die sich einen treppenfreien Zugang zum Medienparadies gewünscht hätten, weiß Christian Sauer.
Im Jahr 2020, inmitten der Corona-Pandemie, habe die Gemeinde entschieden, keine neue Bücherei zu bauen, erklärt Göck: „Das hatte verschiedene Gründe. Einerseits ist der Standort hier, inmitten des Kinderbildungszentrums Brühl und neben Sporthalle und Hallenbad, grandios. Andererseits wäre ein Neubau finanziell kaum zu leisten gewesen.“ Wenn aber das Gebäude bleibt, dann müsse es an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden: „Also haben wir die Gemeindebücherei renoviert, innen, im Personal- und im Besucherbereich, und im Außenbereich. Und heute gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Barrierefreiheit.“
Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Treppenlift – inklusive des Geländers, das vollständig erneuert werden musste – auf knapp 30 000 Euro. „Bei der Karlsruher Firma Treppenfrei stimmt die Qualität und die Firma kann den Lift auch selbst warten“, erläutert Bauamtsmitarbeiter Kai Rill, warum man sich nach den guten Erfahrungen mit dem Freibad-Lifter wieder für die Karlsruher entschieden hat. „Und falls mal etwas Kleineres ist, haben wir auch ein dickes Heft voller Fehlermeldungen zum Selbstbeheben“, stimmt Sauer lachend mit ein. Wenn er nicht gebraucht wird, dann fällt der Lift kaum auf – am Ende der Fahrt, klappt sich der Boden ein. „Die Bedienung funktioniert mit dem Euroschlüssel. Das ist ein Schlüssel, den man mit Behindertenausweis beantragen kann und der auch bei öffentlichen Toiletten funktioniert“, sagt Bamberger und fügt an: „Den kann man ganz einfach bei mir oder in der Bücherei beantragen.“ Wer keinen Schlüssel habe, könne aber trotzdem fahren: „Dazu muss man nur bei den Mitarbeitern der Bücherei nachfragen.“