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Treuherziger Blick

Wie aus dem Nichts tauchen sie im Spätsommer plötzlich wieder auf und sitzen mit schräg gelegtem Köpfchen an Wänden, Mauern, auf Holz und anderen...
Collage aus drei Fotos: Oberkörper der Gottesanbeterin, Ganzansicht und Ansicht des Geleges.
Die Gottesanbeterin: Konterfei, Ganzaufnahme des Weibchens vor der Eiablage und das gut in einer Nische getarnte GelegeFoto: privat

Wie aus dem Nichts tauchen sie im Spätsommer plötzlich wieder auf und sitzen mit schräg gelegtem Köpfchen an Wänden, Mauern, auf Holz und anderen warmen Plätzen: Gottesanbeterinnen. Bis vor einigen Jahren noch eine kleine Sensation, hat sie sich bei uns in BaWü und der Pfalz mittlerweile fest etabliert, eine weitere Population gibt es in Ostdeutschland. Eigentlich leben sie in der Krautschicht an Waldrändern, kommen aber auch, da sie einige Meter fliegen können, in Wohngebiete, wenn es dort Beute zu machen gibt. Die Gottesanbeterin gehört in die Ordnung der Fangschrecken und greift am liebsten Grillen, Waldschaben und Heuschrecken, die sie bei lebendigem Leibe verspeist. Bekannt ist natürlich auch, dass in vielen Fällen (um 30 %) das Männchen nach der Paarung verzehrt wird. Dies macht ökologisch aber absolut Sinn, da beide Geschlechter im Herbst nach der Eiablage versterben. Das Männchen stellt dem Weibchen seinen Körper damit für die energieaufwendige Eierproduktion zur Verfügung und trägt quasi doppelt zur Erhaltung seiner Art bei. Das Gelege wird an geschützter Stelle abgelegt, ist um 15x40 mm groß, oval, konvex und hat etwa die Konsistenz von Bauschaum. Hier überwintern die Eier geschützt und entlassen erst im nächsten Mai/Juni winzige 'Nymphen' für die Wärme und reiches Insekten-Futterangebot entscheidend sind. Eine Nymphe ist das Jungstadium eines Insekts, das dem erwachsenen Tier bereits sehr ähnlich sieht und über mehrere Häutungen heranreift. Dies kennen wir z. B. auch von (Feuer)Wanzen, Spinnen, Milben und Heuschrecken. Andere Insekten haben Larven, die sich später über ein Puppenstadium vollständig verwandeln. Dazu gehören z. B. Schmetterlinge, Fliegen und Käfer. Die Färbung der Gottesanbeterin reicht, abhängig von ihrer Umgebung, von leuchtend lindgrün bis recht dunkelbraun. An der Innenseite der Vorderbeine besitzt sie einen augenartigen schwarzen Fleck mit weißem Zentrum, den sie in Abwehrhaltung potentiellen Angreifern zeigt.

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Ausgabe 37/2025
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