Spenden, Trikots und Sportsachen für ehemalige Straßenkinder / Einstieg ins Berufsleben
Mühlhausen – rka – Rund 900 Fußballfans waren am vergangenen Samstag ins Waldparkstadion geströmt, um das Testspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem SGV Freiberg zu verfolgen. Sie alle unterstützten durch ihr Kommen ein soziales Projekt, das dem 1. FC Mühlhausen und seinen Verantwortlichen seit einigen Jahren sehr am Herzen liegt: Das „Badilisha Maisha Centre“, zu Deutsch „Das Leben verändern“, eine Wohngemeinschaft für ehemalige Straßenkinder in der Nähe von Edoret im Westen von Kenia. Das dortige Zentrum will Kindern und Jugendlichen eine gesicherte Zukunft ohne Drogen, Hunger und Kriminalität geben. Ein Teil der Eintrittsgelder soll dem Hilfsprojekt zugutekommen, ein „erfreulicher Spendenbetrag“, wie der FC-Vorsitzende Karl Klein durchblicken ließ.
Vor großer Kulisse konnten der ehemalige Heilbronner Polizeipräsident Hans Becker und sein ehemaliger Vizepräsident Thomas Schöllhammer sowie die aus Kenia angereiste Projektleiterin von „Badilisha Maisha Centre“, Birgit Zimmermann, den Zuschauern das soziale Projekt vorstellen. Denn ein Teil der Eintrittsgelder aus diesem Spiel fließt in das Projekt „Kenia“. „Die Armut in Kenia ist grenzenlos und der Zugang zu vernünftiger Bildung minimal“, so Hans Becker. Langfristiges Ziel des Projekts sei es, Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen und wieder in ihre Familien zu integrieren. Darüber hinaus werden die Kinder auch in ihren Familien betreut, damit sie diese erst gar nicht verlassen, um auf der Straße zu landen. Das BMC-Team betreut im Zentrum eine feste Gruppe, darüber hinaus weitere Kinder und Jugendliche in ihren Familien. Die Kinder kommen für ein knappes Jahr in die Wohngemeinschaft und werden dort zu selbstbewussten, sicheren und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten erzogen, um sich anschließend im kenianischen Alltag zu bewähren. Damit soll den Jugendlichen auch der Einstieg in das Berufsleben erleichtert werden.
Sport fördert das soziale Miteinander und die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, das wissen die Verantwortlichen des 1. FC aus der eigenen Jugendarbeit. Deshalb unterstützt der Verein das Projekt – so auch in diesem Jahr – zum wiederholten Mal mit Trikots und sportlichen Ausrüstungsgegenständen. Auch bei der TSG Hoffenheim stieß dieses Projekt auf große Resonanz. Die Überraschung war groß, als der Vereinspräsident Jörg Albrecht in der Halbzeitpause einen Satz Originaltrikots des Bundesligaclubs, dazu mehrere Pakete mit Ausrüstungsgegenständen überreichte, welche die jungen Sportler in Kenia bestens gebrauchen können. Somit gehen jetzt afrikanische Fußballer von Eldoret sowohl mit Trikots der TSG Hoffenheim als auch des 1. FC Mühlhausen auf Torejagd.
Die beiden Vorsitzenden des 1. FC, Karl Klein und Hans-Josef Hotz, bestätigten, dass ihr Verein auch in der Zukunft dieses Projekt unterstützen will. Ein großer Dank für das „soziale Engagement und die überwältigende Unterstützung“ ging an die beiden Gastvereine, die TSG Hoffenheim und den SGV Freiberg. Der Dank aus Kenia kam postwendend: „Euer Engagement für den schönen Sport und euer herzlicher Sportgeist inspirieren uns zutiefst. Beim heutigen Spiel ging es nicht nur um Fußball. Es war ein eindrucksvolles Zeichen von Zusammenhalt, Freundschaft und weltweiter Unterstützung für junge Träume. Als Amateurverein aus Eldoret in Kenia bedeutet uns eure Unterstützung unendlich viel. Wir tragen diese Erfahrung mit Stolz und sie beflügelt unseren weiteren Weg. Asante sana – danke, dass ihr an uns glaubt. Fußball verbindet uns.“