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Erlebnisreiche Tage der Wandergruppe des TuS Ergenzingen im Ahrtal (Teil 1) Nach 2024 war die Wandergruppe auch in diesem Jahr wieder im Ahrtal. Am 23.09....
Ausflug ins Ahrtal 2025
TuS WandergruppeFoto: Karl Schäfer

Erlebnisreiche Tage der Wandergruppe des TuS Ergenzingen im Ahrtal (Teil 1)

Nach 2024 war die Wandergruppe auch in diesem Jahr wieder im Ahrtal. Am 23.09. ging es für 16 Wanderinnen und Wanderer mit zwei Kleinbussen ins Ahrtal. Unser erstes Ziel war das Sportgelände in Adenau, wo wir von Dieter und Martha Sesterheim zu einem Imbiss eingeladen wurden. Sehenswert war der neue Kunstrasenplatz, der nach 3 Monaten Bauzeit im Mai dieses Jahres eingeweiht wurde. Einige Teams haben bereits ein Trainingslager absolviert. Weiter wurde noch ein neues Mini-Spielfeld errichtet. Dieter Sesterheim, der als Kreisvorsitzender der Kreise Rhein/Ahr 160 Fußballvereine betreut, informierte die Teilnehmer über die aktuelle Situation 4 Jahre nach der Flut. Zahlreiche Vereine haben immer noch keinen neuen Sportplatz und müssen auf andere Sportplätze ausweichen, was mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist. Da sind besonders die Jugendmannschaften betroffen. Es wird noch Jahre dauern, bis wieder Normalität eintritt. Nach der Stärkung und den Informationen führte uns die Fahrt in den kleinen Ort Fuchshofen, wo wir in der Eifelpension „Brückenschenke“ unser Quartier hatten. Die Pension war von der Flut sehr stark betroffen und dies konnte man an zahlreichen Fotos und Zeitungsberichten sehen. Das ganze Erdgeschoss stand unter Wasser. Der Ort Fuchshofen hatte trotz allen Ausmaßes das große Glück, keine Toten oder Vermissten beklagen zu müssen. Es gab eine unglaubliche Hilfsbereitschaft der Menschen, die den Betroffenen zur Hilfe geeilt sind und mit angepackt haben, Wasser aus den Kellern zu pumpen, die Häuser und Straßen von Schlamm zu befreien, zerstörte Einrichtungen aus den Häusern zu entfernen und alle weiteren notwendigen Maßnahmen in der Folgezeit mit beispielhaftem Engagement unterstützt haben.

Am Nachmittag stand bereits unsere erste Wanderung auf dem Programm, und zwar eine Rundwanderung von Schuld nach Insul und wieder zurück nach Schuld. Unser Start war oberhalb von Schuld bei der Kirche. Von da ging es zuerst zur Pilgerstätte, der Schornkapelle, die auch Wallfahrtskirche der Schorren genannt wird. Sie wurde bereits vor 1700 erbaut und verdankt den Namen der Familie Schorn. Sie gilt als beliebtes Ausflugsziel und von dort hat man einen schönen Blick ins Ahrtal. Gleich nebenan liegt versteckt im Wald die Freilichtbühne Schuld. Vor allem Familien mit Kindern erfreuen sich an den humorvollen Aufführungen der Laienschauspieler. Es werden Stücke wie „Dornröschen“ oder „Robin Hood“ aufgeführt. Mit 600 überdachten Sitzplätzen finden die Vorstellungen bei jedem Wetter an den Wochenenden im Juli und August statt.

Die Wanderung führte uns weiter durch schöne Waldwege entlang der Ahr nach Insul. Es gab auch imposante Felswände zu bestaunen. Der kleine Ort Insul mit seinen 450 Einwohnern im oberen Ahrtal war mit am stärksten von der Flut betroffen. Über 120 Häuser wurden zum Großteil stark beschädigt und einige mussten ganz abgerissen werden. Aber die Hilfsbereitschaft war riesig und so konnten neue Häuser gebaut oder auch renoviert werden. Zahlreiche junge Leute arbeiten aktuell noch an Fachwerkhäusern. Es musste auch eine neue Brücke über die Ahr errichtet werden. Unsere Wanderung führte uns über diese Brücke wieder Richtung Schuld. Entlang der Strecke kamen wir zur Bergbau-Informationsstätte „Goldloch“. Im Insuler Sprachgebrauch wurde das Flurstück mit den drei Stolleneingängen im sogenannten Kupferberg schon immer als „Goldloch“ bezeichnet. Doch weder Gold noch sonstige Edelmetalle haben den Insuler Bürgern in der jüngeren Zeit einen Nutzen eingebracht. Vielmehr dienten die Stollen nach Aufgabe des Bergbaus in den 1930er Jahren als Zufluchtsort vor Bombenangriffen im 2. Weltkrieg und Kindern lange Zeit als geheimer Abenteuer-Spielplatz. Das Highlight ist die Bergmannshütte. Sie dient auch für Wanderer und Radfahrer als Schutzhütte. Die Freiflächen im Inneren der Hütte sind mit Informationstafeln zur Geologie und zur Bedeutung des Bergbaus für die Eifel ausgestattet und geben die Geschichte anschaulich weiter. Neben der Hütte zeigen Schautafeln das Ausmaß der schlimmen Flut.

Nach einer Pause ging die Wanderung weiter nach Schuld. Von Insul nach Schuld musste nach der Flut die Straße neu angelegt werden, da ein Teil der alten Straße von der Flut mitgerissen wurde. Nach über 2 Stunden Wanderzeit erreichten wir Schuld mit seinen 650 Einwohnern. Dieser Ort war ja nach der Flut öfters im Fernsehen zu sehen. Die ganze Polit-Prominenz hat sich das zerstörte Dorf angeschaut. Gegenüber dem Ort Insul sieht man in Schuld noch zahlreiche zerstörte oder beschädigte Gebäude. Wir haben uns ein Bild machen können, was die Flut angerichtet hat. Es ist schon schlimm, wenn man die Leute sieht, wie sie dort versuchen, alles wieder aufzubauen. Unsere Wanderung führte uns über eine Fußgänger-Behelfsbrücke. Autofahrer müssen einen großen Umweg fahren, um an ihr Ziel zu kommen. Zum Abschluss ging es noch in die Pfarrkirche von Schuld. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im Jahre 1923 durch einen Neubau ersetzt.

Für die TuS Wandergruppe

Karl Schäfer

Ausflug ins Ahrtal 2025
TuS Wandergruppe.Foto: Karl Schäfer
Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Rottenburg am Neckar, Ausgabe Ergenzingen, Baisingen, Eckenweiler
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Ausgabe 40/2025
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