Am Mittwoch, den 24.09., war unser Ziel der berühmte Rotweinwanderweg. Wir fuhren mit unseren Autos durch das schöne Ahrtal bis nach Dernau. Im letzten Jahr mussten wir vor Altenahr einen größeren Umweg fahren, da ein Teil der Strecke noch gesperrt war. Doch seit Mai ist die Straße wieder durchgängig befahrbar, aber natürlich noch nicht fertig gestellt. Es wird mit Hochdruck am Wiederaufbau der Straßen und der Bahnstrecke zwischen Ahrbrück und Walporzheim gearbeitet. Der offizielle Spatenstich der 14 km langen Ahrstrecke war im Sommer 2023. Die verschiedenen Bauteams haben nun mit mehreren hundert Arbeitern unter anderem 22 Brücken neu gebaut oder saniert. Zusätzlich mussten zwischen Rech und Altenahr 5 Tunnel erweitert und saniert werden. Wir konnten dies auf unseren Fahrten bestaunen, welche Meisterleistung dahintersteckt.
Im kleinen Weinort Dernau startete unsere Rotweinwanderung. Die Flut hat hier große Schäden angerichtet. Heute hat Dernau noch ca. 1.400 Einwohner, vor der Flut waren es 1.800. Elf Personen kamen ums Leben. 90 % der Häuser wurden von der Flut unterschiedlich stark beschädigt. Von 570 Häusern mussten 50 abgerissen werden. Alle 10 Weingüter wurden durch die Flut beschädigt. Die Schäden beliefen sich auf ca. 88 Millionen Euro, die größte Schadenssumme in der Verbandsgemeinde Altenahr. An diesem Morgen waren viele Helfer mit dem bevorstehenden Weinfest beschäftigt. Entlang der Hauptstraße wurden zahlreiche Hütten für das dreitägige Fest aufgebaut. Zuerst ging unsere Tour durch enge Gassen, vorbei an unbewohnten Häusern und an einer Pfarrkirche. Diese schöne Kirche haben wir besichtigt.
Anschließend wanderten wir hoch zu den Weinbergen. Die Weinlese war in vollem Gange. Mit unterschiedlichen Gerätschaften wurden die Trauben geerntet. Immer wieder gab es für uns einen Blick ins Ahrtal, wo noch an der Bahnstrecke gearbeitet wurde. Unser nächstes Ziel auf der Tour war die Klosterruine Marienthal. Das älteste Kloster an der Ahr ist heute Weingut mit Gaststube und Klostergarten und bietet eine schöne Atmosphäre mitten in den Weinbergen. Unser Wanderweg führte uns dann zum Altenwegshof, wo wir unsere wohlverdiente Mittagspause verbrachten. Anschließend wanderten wir zu einem schönen Aussichtspunkt, der „Bunten Kuh“. Von dort gab es einen schönen Blick auf Walporzheim und Bad Neuenahr-Ahrweiler. Es gab auch einen schönen Ausblick auf das Kloster „Calvarienberg“.
Unsere Wandertour führte weiter nach Ahrweiler. Die Altstadt von Ahrweiler wird heute noch fast vollständig von der 1800 Meter langen Stadtmauer umfasst. Der Stadtgraben ist zwischen Obertor, Adenbachtor und Niedertor zum Teil noch erhalten. Wie diese drei Toranlagen gewährt als viertes das Ahrtor Einlass. Wir besichtigten die renovierte Laurentiuskirche, die bei der Flut stark beschädigt wurde. Seit einigen Wochen ist sie wieder als einzige Kirche in Ahrweiler geöffnet. Bei der Flut kamen allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler 68 Personen ums Leben. Die Schäden beliefen sich auf 1,4 Mrd. Euro. 17 von 18 Ahrbrücken wurden beschädigt oder zerstört. Wir machten einen Spaziergang durch die Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern. Es ist vieles wieder hergestellt, aber zum Teil wird noch an Gebäuden gearbeitet. Mit dem Linienbus ging es wieder zum Ausgangspunkt nach Dernau, wo man in einem schönen Restaurant den Abschluss gemacht hat. Nach einem gemütlichen Beisammensein in unserer Pension haben wir den Abend ausklingen lassen.
Für die TuS Wandergruppe
Karl Schäfer