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Erlebnisreiche Tage der Wandergruppe des TuS Ergenzingen im Ahrtal (Teil 3) Auch am nächsten Tag konnten wir bei trockenem Wetter unsere nächste Wanderung...
Gruppenbild in der Natur
Foto: Karl Schäfer

Erlebnisreiche Tage der Wandergruppe des TuS Ergenzingen im Ahrtal (Teil 3)

Auch am nächsten Tag konnten wir bei trockenem Wetter unsere nächste Wanderung durchführen. Am Bahnhof im schönen Weinort Mayschoß starteten wir eine Rundwanderung. Durch die Weinberge hoch zur Saffenburg mussten einige Höhenmeter bewältigt werden. Diese älteste Burg im Ahrtal wurde im Jahre 1081 erstmals erwähnt. Die Bausteine wurden seinerzeit an Ort und Stelle aus dem Felsen gehauen. So entstanden glatte, senkrechte Felswände, auf deren Rad sich die Burgbauten erhoben. Aktuell wird die Burg restauriert. Vom Bund gibt es eine Förderung von 100.000 Euro. Immer wieder gibt es viele junge ehrenamtliche Helfer, die sich hier einbringen. Es sind Personen des Fluthilfecamps unter dem Motto „Denkmalretter im Einsatz“. Wir hatten wieder einen schönen Rundumblick auf das Ahrtal und die Weinberge. Die Wanderung ging durch einen schönen Laubwald bis nach Rech. In Rech stand auch einmal die berühmte Nepomukbrücke. Diese Brücke fungierte vor der Flut als Hauptverbindung der beiden Recher Ortsteile. Die Brücke galt als Wahrzeichen des Ortes und als historisches Bauwerk. In der Nacht der Flut wurde die Brücke stark beschädigt und zum Teil zerstört. Im Juni 2023 wurde sie abgerissen. Nun soll wieder eine neue Brücke gebaut werden, aber dies kann noch dauern. Es muss auch über einen neuen Standort entschieden werden. In Rech machten wir noch eine Einkehr in einem Weingut, bevor es wieder hoch in die Weinberge ging. Der Rotweinwanderweg führte uns dann wieder zurück nach Mayschoß. Bei der Korbbachütte wurde noch eine kleine Pause abgehalten. Wir machten noch einen weiteren Stopp an der Dokumentationsstätte Regierungsbunker. Dies ist das geheimste und teuerste Bauwerk der Bundesrepublik Deutschland. Der Bunker hat eine Länge von 17,3 km und davon können 203 m besichtigt werden. Die Geschichte des Bunkers reicht bis vor den I. Weltkrieg zurück. Ursprünglich als Eisenbahntunnel geplant und gebaut, diente er in den 1940er Jahren der NS-Rüstungsindustrie: KZ-Häftlinge montierten hier Abschussvorrichtungen für V2-Raketen. Neben den Resten der Berliner Mauer ist der Atombunker das wichtigste bauliche Dokument des Kalten Krieges. Nach über 3 Stunden Wanderzeit erreichten wir unser Ziel Mayschoß. Bis zum Bahnhof mussten wir an vielen Gebäuden vorbeigehen, die noch nicht bewohnt sind und leer stehen. Gerade an der Hauptstraße sieht man noch das Ausmaß der Flut und auch wie hoch damals das Wasser stand. Anschließend machten wir noch einen Abstecher nach Grafschaft. Die Kaffeepause gab es dann in Altenahr. Auch dieses Café bzw. Restaurant musste neu errichtet werden. Gegenüber ist auch das Rathaus bis heute nicht wieder geöffnet. Das Ausweichgebäude steht oberhalb von Altenahr einige km entfernt in einem Freizeitpark. Auch in Altenahr waren die Schäden enorm. Die Schadenssumme betrug 1,3 Mrd. Euro. Zahlreiche Hotels und Restaurants stehen heute noch leer. Da hat sich seit dem letzten Jahr nichts getan. Am Abend waren wir noch in Insul in einem neuen Hotel-Restaurant zum Abendessen. Die Flut hatte das alte Gebäude komplett zerstört. Die Gastgeber freuen sich, wenn wieder viele Gäste das Ahrtal besuchen. Am Freitag, dem 26.09. fuhren wir nochmals durch das Ahrtal und anschließend weiter zum Geysir-Erlebniszentrum nach Andernach. Der Geysir-Ausbruch ist das spektakulärste Naturschauspiel am Mittelrhein und wurde im Jahre 2009 eröffnet. Zuerst besichtigten wir das Museum mit seinen Kulissen und Exponaten. Dies war für alle Besucher sehr beeindruckend. Anschließend ging es mit einem Schiff zur Halbinsel „Namedyer Werth“. Von weitem sieht man schon die kupferroten Steine, die rund um den Geysir liegen. Man hört es dann blubbern und zischen, bevor mit einem ungeheuren Druck die Wasserfontäne bis zu 60 m in die Höhe schießt. Dieser Ausbruch dauert ca. 15 Minuten und ist weltweit der höchste Kaltwasser-Geysir. Das Geysirwasser ist nur etwa 20 °C warm, daher auch die Bezeichnung Kaltwassergeysir. Nach diesen tollen Sehenswürdigkeiten und einem anschließenden Restaurantbesuch ging es über die Autobahn nach Hause. Somit war die Fahrt ins Ahrtal für die Wandergruppe wieder sehr erlebnisreich. Alle waren von den schönen Wanderungen begeistert. Das Wetter hat mitgespielt und wir hoffen alle, dass es im Ahrtal weiter aufwärts geht.

Für die TuS Wandergruppe

Karl Schäfer

Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Rottenburg am Neckar, Ausgabe Ergenzingen, Baisingen, Eckenweiler
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Ausgabe 42/2025
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