Stadtverwaltung Tuttlingen
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Tuttlingen bereitet sich für Notfälle vor – neue Sirenen, Notfalltreffpunkte, mehr Ausrüstung und eine 24-Stunden-Bereitschaft

Bevölkerungsschutzlager, Notfalltreffpunkte und ein neues Netz an Sirenen – Tuttlingen hat in den letzten Jahren einiges in den Bevölkerungsschutz...

Bevölkerungsschutzlager, Notfalltreffpunkte und ein neues Netz an Sirenen – Tuttlingen hat in den letzten Jahren einiges in den Bevölkerungsschutz investiert. In der Gemeinderatssitzung am Montag gab Fachbereichsleiter Benjamin Hirsch einen Überblick.

Für OB Michael Beck sind manche Entscheidungen immer noch unverständlich: „Wir hatten in Deutschland einen gut ausgebauten Zivilschutz – und ab den 1990er-Jahren hat man alles zurückgefahren, weil man davon ausging, dass es nie wieder Kriegsgefahr gibt. Dabei hätte man vieles ja auch für Naturkatastrophen oder andere Unglücke nutzen können.“ Auf eigene Initiative schaffte die Stadt Tuttlingen daher seit mehreren Jahren eine neue Grundausstattung an und baute neue Strukturen auf. „Vor dem Hintergrund der geänderten Weltlage machen das jetzt viele“, so Beck, „und auch wir sind noch nicht am Ende.“

In der Sitzung des Gemeinderates stellte der für Bevölkerungsschutz zuständige Fachbereichsleiter Benjamin Hirsch die verschiedenen Maßnahmen vor.

  • Auf drei Lager verteilt sind Bestände an Feldbetten, Decken, Notstromaggregaten, Heizungen und Waschmaschinen. Bis zu 500 Menschen könnten damit kurzfristig versorgt werden, zum Beispiel, wenn nach einem Brand oder einem Bombenfund ein ganzes Quartier kurzfristig evakuiert werden muss. Aufbewahrt sind die Gegenstände in Gitterboxen, die im Ernstfall unkompliziert transportiert werden können.
  • Ebenfalls zentral eingelagert sind größere Bestände an Sandsäcken nebst Füllmaschinen, medizinische Masken und Kittel.
  • Fünf städtische Hallen sind als Notfalltreffpunkte vorbereitet. Das heißt: Im Ernstfall könnten sie so umgerüstet werden, dass von dort aus die Versorgung der Bürgerschaft koordiniert werden kann und die Bürger dort auch Ansprechpartner vorfinden, wenn zum Beispiel das Telefon- und Handynetz ausfällt. Als Notfalltreffpunkte vorgesehen sind die Stadthalle, die LURS-Sporthalle, die Mühlau-Halle, die Sporthalle Möhringen und die Nendinger Donau-Hallen. Alle diese Hallen verfügen auch über eine Notstromversorgung und die entsprechenden Treibstoffreserven.
  • Um die Bürgerschaft im Ernstfall schnell informieren zu können, wurden 15 neue Sirenen installiert – und diese können im Unterschied zu früheren Modellen auch Textnachrichten senden und so konkret über die Gefahrenlage informieren. Installiert wurden die Sirenen dezentral und nicht nur auf öffentlichen Gebäuden, so dass das gesamte Stadtgebiet und die Stadtteile abgedeckt sind. „Tuttlingen gehört zu den ersten Städten im Land, die so ein System haben“, betonte OB Beck.

Wichtig ist aber, dass die Ausstattung nicht nur einmal angeschafft und dann einfach eingelagert wird. Im Ernstfall müssen auch kompetente Leute vor Ort sein, und die Bürgerschaft muss ebenfalls Bescheid wissen. Aus diesem Grund gibt es beim Bauhof eine 24-Stunden-Notbereitschaft mit einem kompetenten Mitarbeiter vom Dienst. Dieser weiß im Ernstfall über alles Bescheid und kann andere Helfer entsprechend einweisen.

Für die Bevölkerung wurde erst im letzten Jahr eine im Rathaus erhältliche Info-Broschüre herausgegeben, alle Informationen stehen auch unter www.tuttlingen.de/notfall, außerdem wird es künftig immer wieder Erinnerungen über Social Media geben. „Es lohnt sich, in einem ruhigen Moment mal die Infos aus der Broschüre oder auf der Homepage durchzulesen – dann hat man im Ernstfall zumindest eine Ahnung“, so Benjamin Hirsch.

Abgeschlossen ist die Notfallplanung bei der Stadt übrigens nicht: So soll als Nächstes ein größeres und zentrales Lager für die Ausrüstung hergerichtet werden – damit zum einen noch mehr Gegenstände angeschafft werden können und zum anderen im Ernstfall alles schneller und reibungsloser abläuft.

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