Mit Einbruch der Dunkelheit spiegelten sich die Flammen von rund 150 Fackeln im Wasser, während Lampions und Leuchtstäbe sanfte Farbtupfer setzten. Die Helfer um Schwimmmeister Andreas Dittrich verteilten Knicklichter an die Besucher, einige brachte Bürgermeister Jan Peter Seidel selbst zu den Badegästen. Es herrschte eine ausgelassene, fröhliche und entspannte Stimmung bei der ersten Badenacht im schön gelegenen Neckargemünder Terrassen-Schwimmbad.
Die Voraussetzungen waren ideal. Nach einem glühend heißen Augusttag mit Temperaturen bis 33 Grad hielt sich die Wärme auch am Abend – und so herrschten um die 30 Grad, als die „Badenacht“ um 20 Uhr startete. Für drei Euro Eintritt konnten die Besucher bis 23 Uhr schwimmen, tanzen oder einfach die laue Sommerluft genießen. Viele breiteten Decken auf den Wiesen aus, andere suchten Abkühlung im Wasser oder beobachteten das Treiben von der Terrasse des Kiosks bei kühlen Getränken und einem Imbiss. Das Ehepaar Stieg war für den Ansturm gewappnet.
Die Premiere geht auf eine Idee von Schwimmmeister Dittrich zurück. Über Jahre hatte die DLRG das Schwimmbadfest organisiert – mit hohem Aufwand, aber geringem Ertrag. Ein neues Konzept musste her, das Lust auf Sommer, Licht und Begegnung macht. So entstand die Badenacht, unterstützt von der CDU-Fraktion, der DLRG, dem Rathaus und den städtischen Arbeitern.
Bereits kurz nach der Öffnung bildeten sich Schlangen am Einlass, die Parkwiese nebenan war rasch gefüllt. Die Erwartungen von rund 300 Gästen wurden weit übertroffen – am Ende waren es mindestens dreimal so viele Besucher, die das Angebot begeistert annahmen.
Den musikalischen Rahmen hatte im Vorfeld „DJane“ Brigitte Oppelt gesetzt und einen abwechslungsreichen Mix aus Rock und Pop erstellt, der nun aus den Lautsprechern schallte. Zwischen Fackelschein und Knicklichtern entstand eine einzigartige Atmosphäre. Die Rutsche war gut in Betrieb, das Becken voller spielender Kinder und Jugendlicher, während sich Erwachsene lieber mit einem Getränk entspannten oder unter freiem Himmel plauderten. Bürgermeister Seidel dankte in seiner Begrüßung allen Beteiligten, die dieses neue Format möglich gemacht hatten: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen – auch dank des traumhaften Wetters.“
Das Publikum war bunt gemischt – von Kleinkindern bis zu Senioren. Zwei Besucherinnen aus Dilsberg sahen die Veranstaltung unterschiedlich: Für die eine war sie ein gelungenes Highlight, die andere kam nur als Begleitung mit und wünschte sich eher flexible Öffnungszeiten je nach Wetterlage. Einig waren sie sich dennoch: „Für die Jugend ist es ein tolles Angebot.“
Andere Gäste schwärmten so sehr, dass sie die Badenacht kurzerhand zur Tradition erklärten – verbunden mit der Hoffnung, dass dies nur die erste von vielen Sommernächten im Terrassenschwimmbad gewesen sei.
Auch die Stadt denkt schon weiter. „Wir werden schauen, was wir verbessern können – vielleicht einen Vorverkauf, um lange Wartezeiten zu vermeiden“, so Bürgermeister Seidel. Egal, ob auf der Decke im Gras, am Beckenrand oder entspannt auf der Terrasse – alle genossen die einmalige Stimmung. Und wer einmal im Fackelschein geschwommen ist, der weiß: Diese Badenacht hat das Zeug, fester Bestandteil des Neckargemünder Sommers zu werden.