Juli Zehs im Jahr 2021 erschienener Gesellschaftsroman „Über Menschen“ ist am 10. und 13. April nochmals im Stadttheater zu erleben. Vor den Vorstellungen findet jeweils um 19 Uhr eine Einführung statt, zu der alle herzlich eingeladen sind.
Bracken, ein Dorf in der tiefsten brandenburgischen Provinz. Dort hat sich Dora ein Haus gekauft. Weg aus der Großstadt. Weg von den linksliberalen Gutmenschen. Weg von ihrem Job in der Weltretter-Werbeagentur. Dora braucht einen Neustart. Jetzt steht sie im Garten und gräbt ein Kartoffelbeet um.
Ein Nachbar stellt sich ihr als „Dorfnazi“ vor. Ein anderer reißt ununterbrochen fremdenfeindliche Witze. Bei Dora setzt die Rassismusstarre ein. Sie erkennt, dass nichts, was sie über Menschen, Politik und das Leben zu wissen glaubt, in Bracken gültig ist.
Juli Zehs Bestseller über Doras Stadtflucht wirft einen Blick hinter die festbetonierten Bilder vom Stadt- und Landleben. Und entdeckt eine Mitmenschlichkeit, die irritiert und herausfordert. In entlarvenden Dialogen skizziert Juli Zeh eine Welt, in der zu viele versuchen, mit klarer Kante Sicherheit zu suggerieren. Aber über Menschen lässt sich nur eine Meinung bilden, wenn man ihnen begegnet – auch wenn es über einen Gartenzaun hinweg passiert.
Die Autorin Juli Zeh liefert mit ihrer Literatur Denkanstöße zu politischen und sozialen Fragestellungen, während sie gleichzeitig als ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg tätig ist.
„Auf jeden Fall kann man dem Intendanten für die Entscheidung für dieses zeitgenössische Stück in der oft aufgeheizten Debatte dieser Tage nur Respekt zollen. Und hoffen, dass das Stück Zehs, die in Brandenburg als ehrenamtliche Richterin am Landesverfassungsgericht tätig ist, den ein oder anderen dazu bringt, statt schwarzweißer Stereotypen die Menschen genauer zu sehen und so vielleicht einen Weg zur Demokratie zu weisen. Unabhängig davon bot das zweistündige Stück beste Theaterunterhaltung, was am Ende mit lang anhaltendem Applaus quittiert wurde.“ (Fränkische Nachrichten, Nadine Schmid, 13. Februar 2025)
Mit: Martin Behlert, Tobias Gondolf, Madeline Hartig, Cornelia Heilmann, Nadine Pape, Lukas Maria Redemann, Frank Siebers
Inszenierung: Wolf E. Rahlfs
Bühne und Kostüm: Tilo Schwarz
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Kartenvorverkauf:
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