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Übergabe der Goldenen Meisterbriefe der Landwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft

Jubilare der Landwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft brachten eine Vielzahl an Innovationen in den Landkreis Calw Sich besinnen und rückblickend...
Dr. Frank Wiehe (2. v. r.), Thomas Schill (4. v. l.) und Dagmar Hämmerle (1. v. l.) überreichten die Goldenen Meisterbriefe an die Jubilarin Marie-Luise Schill (Wildberg, Mitte) und die Jubilare beginnend von links Kurt Storz (Bad Teinach), Hans-Dieter Gauß (Bad-Teinach), Gerhard Schill (Wildberg), Gerhard Lamparth (Altensteig), Hans Stollsteimer (Nagold), Gerhard Mohrlok (Überberg) und Helmut Walz (Ebhausen).
Dr. Frank Wiehe (2. v. r.), Thomas Schill (4. v. l.) und Dagmar Hämmerle (1. v. l.) überreichten die Goldenen Meisterbriefe an die Jubilarin Marie-Luise Schill (Wildberg, Mitte) und die Jubilare beginnend von links Kurt Storz (Bad Teinach), Hans-Dieter Gauß (Bad-Teinach), Gerhard Schill (Wildberg), Gerhard Lamparth (Altensteig), Hans Stollsteimer (Nagold), Gerhard Mohrlok (Überberg) und Helmut Walz (Ebhausen).Foto: Frank Mohrlok

Jubilare der Landwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft brachten eine Vielzahl an Innovationen in den Landkreis Calw

Sich besinnen und rückblickend das besondere Engagement von Mitbürgerinnen und Mitbürgern würdigen – Dr. Frank Wiehe, Erster Landesbeamter des Landkreises Calw freute sich am 19. September im Landgasthof Löwen in Neubulach-Oberhaugstett acht Jubilaren ihren Goldenen Meisterbrief der Landwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft überreichen zu dürfen. Vor 50 Jahren legten sie ihre Meisterprüfung ab. Es sei ihm wichtig, sich immer wieder rückblickend vor Augen zu führen, welch´ bedeutende Innovationen Unternehmerinnen und Unternehmer in den Landkreis Calw brachten – in diesem Falle Unternehmerinnen und Unternehmer von landwirtschaftlichen Betrieben. Er ziehe tief den Hut vor deren alltäglichen Leistungen und erfolgreichen unternehmerischen Entscheidungen unter sich häufig sehr schnell ändernden Rahmenbedingungen. Eine wahre Meisterleistung. „Mit Ihrem Schaffen und Wirken tragen Sie maßgeblich zur Gestaltung des ländlichen Raums sowie zum Erhalt unserer schönen Kulturlandschaft bei und versorgen uns im Kreis mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln. Dafür gebührt Ihnen großer Dank und Anerkennung.“ Sie sind Landwirtin, Sie sind Landwirt aus Leidenschaft. Ganz besonders würdigte er den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Berufsstand und das kommunalpolitische Engagement. Seiner Beobachtung nach sei es in der Bauernschaft besonders ausgeprägt, dass man sich untereinander aushelfe. Brauche einer Unterstützung, sei es bei der Ernte oder bei der Ausrichtung einer Feier, könne er damit rechnen, dass ihm Berufskolleginnen und -kollegen mit Hänger, Arbeitskraft oder anderen Gerätschaften aushelfen. Gerade in der heutigen Zeit ist ein solch positives Miteinander umso wertvoller, beeindruckender und erwähnenswerter.

Dagmar Hämmerle, Leiterin der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz, führte anerkennend aus, dass den Jubilaren bereits in sehr frühen Jahren klar war, wie wichtig eine grundsolide Ausbildung ist. Sie entwickelten ihre Betriebe mit viel Fachwissen, Liebe zur Landwirtschaft und Engagement. Dazu gab sie einen kurzen Abriss über den enormen Wandel in der Landwirtschaft.

Hans Stollsteimer, Jubilar aus Nagold, zog einen Vergleich von damals zu heute. Während die körperliche Anstrengung abnimmt, nehmen andere Belastungen zu, beispielsweise die Zunahme an Regelungen, die immer größere Informationsflut, zunehmende Büro- und Bildschirmarbeit, Digitalisierung, steigender Kostendruck oder ähnliche wachsende Anforderung an das Management.

Hämmerle führte auch einige Beispiele der sehr beachtenswerten Innovationen an, die die Jubilare im Zeitraum von 50 Jahren in den Kreis brachten: Kurt Storz war beispielsweise maßgeblich beteiligt an der Gründung von Maschinengemeinschaften wie Häcksler- und Güllegemeinschaften. Ein Gülletruck-Selbstfahrer wurde angeschafft. Mit dem Gedanken, sich untereinander zu helfen, wurde ein Maschinenring gegründet. Außerdem wurde einer der ersten Laufställe entwickelt. Oder Gerhard Lamparth, der nach der Umstellung auf die Mutterkuhhaltung eine hervorragende Limousin-Zucht aufbaute. Oder Gerhard Mohrlok, der auch noch die Abschlussprüfung zum Forstwirt absolvierte und aufgrund seiner vielen Verdienste in der Waldarbeit neben der Ehrenurkunde der Stadt Altensteig auch die Ehrenurkunde des Landes Baden-Württemberg erhielt. Oder Gerhard Schill, der vielleicht sogar als einziger Betrieb sowohl Milchvieh als auch Schafhaltung betreibt – bis heute …, der auch als Jäger in der Jägerschaft Brücken zur Landwirtschaft baute und Verständnis füreinander schaffte.

Die Liste der Verdienste der Jubilare ließe sich noch lange fortsetzen. Herr Thomas Schill, der Vorsitzende des Vereins landwirtschaftliche Fachbildung im Kreis Calw, sprach den Jubilaren seinen Dank aus für all die Unterstützung, die er und viele andere Berufskollegen erfuhren. Die offenen Worte und Ehrlichkeit schätze er sehr. Damals bei der Überreichung der Meisterbriefe hätte er eine erfolgreiche berufliche Weiterentwicklung gewünscht, heute, bei der Übergabe der Goldenen Meisterbriefe wünsche er den Jubilaren Zufriedenheit und Freude und vor allem Gesundheit.

Dr. Frank Wiehe und Thomas Schill überreichten die Goldenen Meisterbriefe mit Unterschrift von Minister Peter Hauk einmal für die ländliche Hauswirtschaft an Marie-Luise Schill (Wildberg), dann für die Landwirtschaft an Gerhard Schill (Wildberg), Kurt Storz (Bad Teinach), Gerhard Lamparth (Altensteig), Gerhard Mohrlok (Überberg), Helmut Walz (Ebhausen), Hans Stollsteimer (Nagold) und Hans-Dieter Gauß (Bad-Teinach).

Danach gab es einen geselligen Austausch über Gegebenheiten von damals und heute und den Wunsch, einen solchen Austausch jährlich zu pflegen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Ebhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 43/2024

Orte

Ebhausen

Kategorien

Aus dem Landkreis
Politik
von Landratsamt Calw
23.10.2024
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