Übernahme von bestehenden PV-Anlagen – Entscheidung vertagt

Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, bestehende Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden zu übernehmen. Die PV-Anlagen wurden von Privatpersonen bzw. Vereinen auf den Dächern städtischer Gebäude errichtet. Hierfür entrichteten die Betreiber eine Miete zur Nutzung der Dächer. Der Kaufpreis erschien auf den ersten Blick angemessen.

Die Idee, eine bereits funktionierende Anlage weiterzunutzen, ist grundsätzlich sinnvoll – insbesondere, da die bisherigen Betreiber über die letzten 20 Jahre hinweg gute Erträge erwirtschaftet haben.

Die Freien Wähler kritisierten, dass noch Angaben zum aktuellen Zustand der Anlagen fehlten, da ohne diese Angaben eine verlässliche wirtschaftliche Bewertung nicht möglich ist.

Insbesondere müssen mögliche Folgekosten berücksichtigt werden: Sollte das Energieversorgungsunternehmen die Anlage als „neu“ einstufen, wären umfangreiche Maßnahmen notwendig, wie z.B. ein Umbau des Zählerplatzes nach geltenden Vorschriften oder ein zusätzlicher Netz- und Anlagenschutz bei Anlagen über 30 kWp.

Auch der Umstand, dass PV-Kabel laut DIN EN 50618 nach 25 Jahren ihre Zulassung verlieren, muss berücksichtigt werden. Dies kann sich auf den Versicherungsschutz, Brandschutz und die Sicherheit der Anlage auswirken. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, welche Kosten bei einem späteren Rückbau oder der Entsorgung entstehen. Erst danach kann eine komplette Bewertung über die Wirtschaftlichkeit und damit einer Übernahme der PV-Anlagen durch die Stadt Remseck erfolgen.

Aus diesen Gründen hat der Betriebsausschuss auf Vorschlag der Freien Wähler mehrheitlich beschlossen, zunächst alle relevanten technischen und finanziellen Aspekte zu klären. Erst nach Vorlage dieser Informationen kann eine Entscheidung mit der notwendigen Verantwortung getroffen werden – gerade auch im Hinblick auf die angespannte Haushaltslage.

Für die Freien Wähler Remseck am Neckar

Marc Allmendinger