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Ukrainische Familie mit guter beruflicher Perspektive sucht Wohnung

„Wir wollten reisen und viele europäische Länder kennenlernen.“ Anna (40) ahnte nicht, wie bald sich ihr Wunsch erfüllen sollte, aber so ganz anders...
Wohnungssuche.
Eine sympathische Familie mit Perspektive sucht eine eigene MietwohnungFoto: J. Höfer

„Wir wollten reisen und viele europäische Länder kennenlernen.“ Anna (40) ahnte nicht, wie bald sich ihr Wunsch erfüllen sollte, aber so ganz anders als erwartet. Vor 2½ Jahren mussten sie und ihr Mann Yuri (42), zusammen mit den Kindern Mark (9) und Sofiia (4), aufgrund der Auswirkungen des russischen Angriffskrieges ihre Eigentumswohnung auf der Halbinsel Krim aufgeben und fliehen. Über russisches Gebiet wollten sie nach Estland gelangen, wurden aber bange drei Tage lang an der Grenze festgehalten, bevor sie ausreisen durften. In einer rund 10-tägigen Odyssee erreichten sie Deutschland, wo sie letztendlich in einer Gemeindewohnung in Rot Unterkunft fanden.

Die fröhliche Sofiia besucht den Kindergarten und ihr Bruder Mark die Schule. Beide fühlen sich wohl in ihrer neuen Umgebung, auch wenn sie noch ein wenig mit der Sprache zu kämpfen haben. Ihre Eltern versuchen derzeit beruflich Fuß zu fassen. Beide sprechen hervorragend Deutsch, wobei Yuri bereits die C1-Prüfung bestanden und Anna ihre Fachsprachprüfung gerade vor sich hat. Yuri war in seiner Heimat als Fachkraft für Wirtschaft und Informatik 11 Jahre lang Leiter der IT-Abteilung des Wirtschaftsministeriums, danach acht Jahre bei einer Beratungsfirma. Seine Frau kann auf 13 Jahre Erfahrung als Frauenärztin in einer Spezialklinik für komplikationsbehaftete Geburten zurückblicken. Während Yuri aktiv auf Arbeitssuche ist, muss sich Anna noch bis zur deutschen Anerkennung ihrer medizinischen Ausbildung gedulden. Sie hofft dann, eine Anstellung als Assistenzärztin zu finden.

Die sympathische Familie strahlt Ruhe und Optimismus aus. Sie fühlen sich wohl in Deutschland, die Menschen begegnen ihnen durchweg freundlich und das Verhältnis zu ihren Nachbarn ist ausgezeichnet. Yuri sucht als begeisterter Sportler derzeit Anschluss beim hiesigen Volleyballverein, sein Sohn trainiert als Judoka in Wiesloch. Außerdem singt Mark im Chor und liebt es, sich mit Lego zu beschäftigen. Musikalisch sind auch Anna (Klavier) und Yuri (Gitarre) veranlagt, während Sofiia am liebsten auf ihrem Fahrrad unterwegs ist.

Am meisten vermissen sie – wenig verwunderlich – ihre zurückgelassenen Familienangehörigen sowie Sonne und Meer. „Aber es gibt ja einen wunderschönen See in St. Leon“, lacht Anna das Heimweh weg.

Weitaus schwieriger gestaltet sich die Wohnsituation. Sie müssen sich die Wohnung mit einer weiteren dreiköpfigen Familie aus der Ukraine teilen, besitzen nur zwei Räume für sich alleine und nutzen Küche und Wohnzimmer gemeinsam mit ihren Mitbewohnern. Daher hoffen sie, bald eine bezahlbare 3-4 Zimmerwohnung hier im Ort zu finden.

„Wir sind freundliche und zuverlässige Menschen“, versichert Anna, „zukünftige Vermieter werden keine Probleme mit uns bekommen.“ Wer dieser Familie helfen möchte, kann sich jederzeit mit unserem Verein in Verbindung setzen: vorstand@asyl-st-leon-rot.de

Mehr Infos: www.asyl-st-leon-rot.de

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Amtsblatt der Gemeinde St. Leon-Rot
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Ausgabe 34/2025
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