Das Jahreskonzert des Jugend-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Andreas Kehlenbeck fand im Rahmen der Reihe „Neckarsulm in Concert“ im Kultursaal der Ballei statt. Mit dem Motto „Wenn Indiana Jones Boléro tanzt“ startete das bestens aufgelegte Orchester, das von Andreas Kehlenbeck souverän und ausdrucksstark dirigiert wurde, mit zwei Werken von Johann Strauss‘ Sohn, der Walzerfolge „Wein, Weib und Gesang“ sowie der Polka „Vergnügungszug“. Die mehr als 70 Musikerinnen und Musiker glänzten von Beginn an mit Spielfreude, rundem Orchesterklang, präzisen Bläsereinsätzen und souveränen Streichern.
Bevor es mit dem Raiders March von John Williams in die Pause ging, konnte sich das Publikum an der Interpretation von zwei Sätzen aus Franz Krommers Klarinettenkonzert op. 36 der Solistin Lara Hennings erfreuen. Gerade wurde die 17-Jährige, die von Marion Potyka unterrichtet wird, in Lübeck mit dem dritten Bundespreis des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ ausgezeichnet. Vor allem im Adagio bewies sie große Musikalität und ausgeprägtes Gespür für melodische Linien.
Für den zweiten Teil des Konzerts hatte Kehlenbeck das Adagio aus Aram Chatschaturjans Spartacus-Suite ausgewählt. Im abschließenden Boléro wurden sowohl Schlagzeuger Alwin Bretz als auch die hervorragenden Solisten aus den Reihen des Orchesters Ravels Ostinato-Werk mehr als gerecht, ehe das Stück nach fulminanter Steigerung auf dem Höhepunkt abrupt endete. Nach zwei Zugaben und unter Standing Ovation liefen die Musikerinnen und Musiker über den roten Teppich. Hier war als Überraschung vom Förderverein des Orchesters eine Leine gespannt, an der mit personalisierten Klammern orangefarbene Rosen hingen. (MS)