Rund 35 Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder des Gemeinderats sowie Naturschutzbeauftragte folgten am 06. Juli der Einladung von Umweltbürgermeister Tobias Volle zur diesjährigen Umweltwanderung am Hohberg. „Ich freue mich bereits jetzt auf die nächste gemeinsame Wanderung, denn sie zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit der heimischen Natur auseinanderzusetzen und wie lebendig Umweltbildung sein kann“, zieht Volle nach seiner ersten Umweltwanderung Bilanz.
Bei trockenem und angenehm mildem Wetter begab sich die Wandergruppe gemeinsam mit dem Amt für Umweltschutz auf einen rund drei Kilometer langen informativen Rundgang durch den naturnah bewirtschafteten Wald am Hohberg. Der Fokus lag dabei auf den vielfältigen Naturschutzmaßnahmen entlang der Deponie Hohberg, die dort bereits im Rahmen der umweltrelevanten Aspekte des Deponiebetriebs umgesetzt wurden. Dabei wurde außerdem die Bedeutung einer langfristigen Nachsorge der Maßnahmen betont, um mögliche Umweltauswirkungen dauerhaft zu minimieren. „Es ist etwas ganz anderes, Naturschutzmaßnahmen direkt vor Ort zu erleben, als immer nur auf dem Papier zu lesen“, betont Bürgermeister Volle.
Ein weiterer Themenschwerpunkt lag auf der Geologie der Region, da der Hohberg im Übergangsbereich von Muschelkalk und Buntsandstein liegt. Ein besonderes Merkmal sind die typischen Dolinen, die durch Lösungsvorgänge im Kalkgestein entstehen. Sie prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern bieten auch wertvolle Sonderstandorte für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Vorgestellt wurden außerdem neu angelegte Amphibiengewässer, die gezielt Lebensräume für geschützte Arten wie den Springfrosch, die Gelbbauchunke, die Erdkröte, den Bergmolch und den Teichmolch schaffen. Darüber hinaus konnten ökologisch aufgewertete Ausgleichsflächen für den Fitis – eine geschützte Vogelart – besichtigt werden. Diese Flächen bieten strukturreiche Lebensräume und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Auf dem Rundweg wurden außerdem verschiedene besonders klimaanpassungsfähige Baumarten wie die Elsbeere oder die Traubeneiche thematisiert. Ein besonderes Highlight war die Sichtung einer sogenannten „Dachsburg“, oder auch Dachshöhle genannt, am Wegesrand. Den gelungenen Abschluss bildete ein gemeinsamer Umtrunk, bei dem sich die Teilnehmenden über die gewonnenen Eindrücke austauschen konnten.