Zuallererst steht die Auswahl: Welches Buch eignet sich für eine Besprechung? Hat unsere Bücherei eine Zielgruppe dafür?
Für diese Entscheidungen stehen mir allerlei Möglichkeiten zur Verfügung: Allem voran muss hier die Buchhandlung Worring erwähnt werden. Das wunderschön gestaltete Schaufenster, das ich täglich mindestens zwei- bis dreimal passiere, gibt verlässlich erste Ideen. Auch im Laden selbst stehen immer aktuelle Bücher, die ansprechend und übersichtlich präsentiert werden. Sie stellen uns auch Verlagsprospekte zur Verfügung, mit den allerneuesten Büchern. Das ist zweifelsohne eine extrem gute Zusammenarbeit zwischen uns als Bücherei und Buchhandel. „Worrings“, wie wir sie auch gerne liebevoll nennen, bestellen uns die Bücher umgehend. Meist sind diese am nächsten Tag schon geliefert und wir können sie einarbeiten. So können gefragte und begehrte Bücher unmittelbar in die Ausleihe gegeben werden.
Dann gibt es unterschiedliche Verlags- und Buchhändlerseiten im Internet. Hier beziehe ich erste Informationen wie Altersempfehlungen für Kinder- und Jugendliche, Genres und sogar Leseproben. Natürlich spielt mein eigener Buchgeschmack eine Rolle. Dennoch versuche ich, unterschiedliche Geschmäcker zu lesen und auch zu besprechen.
Ein weiteres hilfreiches Instrument ist „Netgalley“. Auf dieser Homepage können Menschen, die professionell mit Büchern arbeiten, eBooks beziehen und Probe lesen. Auf dieser Homepage finde ich tatsächlich das ein oder andere Juwel.
Ist die Auswahl getroffen, geht es ans Lesen. Dazu benötige ich unter anderem post-its – sehr viele post-its. Derzeit befinden sich ca. 4.000 Klebezettelchen in meinem Besitz. Alle in unterschiedlichen Farben. Das Farbspektrum reicht von Pastell bis Knallbunt. Unnötig zu erwähnen, dass ich sowohl die Lesezeichen als auch die Post-it-Zettelchen dem Buchcover anpasse. Da bin ich ein absoluter „Monk“ bzw. beinahe zwanghaft. Ausgerüstet mit diesen Helfern, markiere ich besonders eindrückliche Textpassagen, die ich gerne auch als Zitat in die Rezension einflechte.
Es sind auch Unmengen an Schmierzettel vonnöten, um meine Gedanken zunächst in Stichpunkten, in Satzfetzen und letztlich in Reinschrift zu formulieren.
Sie sehen also, es ist kein statischer Prozess. Gedanken und Formulierungen werden mitunter auch verworfen, neu erdacht, interpretiert und umgeschrieben. Frei nach dem Motto: „Genie beherrscht das Chaos“. Das Ergebnis dieses erfolgreichen, obgleich konfusen Prozesses können Sie dann in den Gemeindenachrichten lesen.
Isch hoff ämol, dass eisch der klånä Äiblick g’fallä hott. Mer winschä eisch viel Spaß beim Lesä!
(Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick gefallen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.)
Ein herzliches Dankeschön geht an Petra Gehrig-Beyrer für die prompte und professionelle Übersetzung in Mundart.
(Sandra Weber)