Mit privaten Pkws erreichten wir den Parkplatz des Steinbruchs. Bei einem kühlen Bier oder einer Schorle schmeckte die heiße Wurst besonders gut. Übrigens, die Verpflegung wird von einigen ortsansässigen Vereinen gemeistert und das zu vertretbaren Preisen. Die Glocke ertönte und es war Zeit die Plätze einzunehmen. Das schaurige Schauspiel begann und wurde durch die passende Kulisse des Steinbruchs und dem Treiben der nächtlichen Tierwesen und das Rauschen des Windes in den Bäumen umrahmt.
Graf Dracula hatte es geschafft, durch seinen Charme und unstillbaren Verlangen nach menschlichem Blut das unendliche Leben zu erhalten. So geriet auch der Buchhalter Jonathan Harker in seine Fänge, als dieser zu geschäftlichen Zwecken seine Residenz in Transsilvanien besuchte. Voller Sehnsucht nach seiner daheimgebliebenen Verlobten Mina unterwarf er sich dem Grafen und schaffte es in letzter Sekunde, dem Tod zu entkommen. Doch Minas Freundin Lucy hatte weniger Glück und erlitt den schleichenden Prozess der Verwandlung nach dem Biss. Immer blasser wurde sie und auch immer seltsamer. Nach Lucys Beerdigung veränderte sich auch Mina immer mehr, wie die Hausangestellte Maria miterleben musste. Schlaflose Nächte trugen sich zu. Gelingt es der zarten Mina der Versuchung des Grafen zu widerstehen, oder wird auch sie ein blutleeres Ende erleiden? Und was geschieht mit Maria, die sich nächtelang gegen den männlichen Charme wehren konnte und aufgrund ihrer kindlichen Naivität geschützt zu sein schien?
Das Schauspiel zog sich im ersten Teil vor der Pause in die Länge. Zwischendurch hoben Slapstick- und Gesangseinlagen die Stimmung. Nach der Pause, in der sich jeder mit mitgebrachtem Sekt oder einer Schorle vom Stand gestärkt hatte, ging es dafür spannender weiter. Am Ende war jeder auf seinem Platz gefesselt. Nach tosendem Applaus bedankten wir uns bei den Schauspielern, die sich im Spalier von den Zuschauern verabschiedeten.
Dann machten wir uns aber schnell auf den Heimweg und so lagen wir glücklicherweise noch vor der 12. Abendstunde friedlich in unseren Betten und konnten dem Grafen Dracula gerade noch entkommen. Fürs Erste …