Beim JKG-Freundeskreis referierte der Klimaforscher und Wissenschaftsautor bei ZDF neo, Dr.Christian Scharun, vor zahlreichen interessierten Zuhörern zum Thema der komplexen Klimakrise, deren Problematik aktuell von anderen Krisenszenarien wie Kriege, Aufrüstung, Gewalt und Populismus leider überlagert wird. Dr. Scharun definierte den Begriff als menschengemachten Klimawandel mit übermäßiger Abkühlung oder Erwärmung, was es schon immer gab, aber noch nie schritt die Erwärmung so schnell voran, was Schaubilder eindrücklich belegen. Zur Krise wird dies durch Auswirkungen im ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich und trifft nicht immer nur weit entlegene Gegenden, wie die Hochwasserkatastrophe im Raum Bruchsal 2024 zeigte. Anhand eines Zeitstrahls wurden historische Grundlagen erklärt. Bereits 1856 entdeckte Eunice Newton-Foote den Treibhauseffekt, weitere Wissenschaftler wiesen auf diese Problematik hin, 1979 gab es die erste Klimakonferenz und spätestens ab 1990 belegte der Weltklimarat die Gefahren durch Erderwärmung wie zum Beispiel Extremwetter, Dürren, Waldbrände und Überflutungen. Der Referent erörterte dann die Herausforderungen durch die Klimakrise, wobei natürlich eine Reduktion der Emissionen priorisiert wird. In diesem Zusammenhang ging er auf Mobilität ein wie Elektroautos und E-Fuels, auf Energie wie Strom und Stromverbrauch, auf Ernährung – Lebensmittelverschwendung vermeiden – und auf Konsum – möglichst nachhaltig. Trotz schlechter Prognosen sieht er auch Chancen im Umgang mit der Klimakrise, wobei erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik sowie nachhaltiges Bauen genannt wurden. Er rügte schlechte Kommunikation der Politik im Umgang mit der Krise wie zum Beispiel beim Heizungsgesetz der Ampelkoalition und forderte die Politiker auf, Fakenews entgegenzutreten und Anreize bei den Bürgern für klimafreundliches Verhalten zu schaffen. Dr. Scharun beendete seinen Vortrag mit einem leidenschaftlichen Appell, für unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Zukunft zu sichern, mit dem Hinweis: „Unsere Erde ist alles, aber nicht egal.“ Es ist ihm gelungen, mit zahlreichen Grafiken, Fotos und Schaubildern sowie mit witzigen Kommentaren seine Zuhörer zu begeistern und mitzunehmen. Nach einer abschließenden Fragerunde bedankte sich der Vorsitzende des Freundeskreises, Harald Eßwein, herzlich für den informativen Vortrag.