Gemeinderat

Unterbringung von Geflüchteten: Von der Uhlandschule ins Seehotel

Im letzten Jahr war es ein großes Thema, dann legte sich Stille über die Frage nach der Unterbringung von Geflüchteten. Es bedurfte erst einer Meldung...
Ein großes Gebäude mit gelber Wandfarbe und Balkongeländern, davor hohe Bäume und Sträucher
Das Seehotel wird die Geflüchteten, die bisher in der Uhlandschule lebten, aufnehmen.Foto: cs

Im letzten Jahr war es ein großes Thema, dann legte sich Stille über die Frage nach der Unterbringung von Geflüchteten. Es bedurfte erst einer Meldung in der Bürgerfragestunde, um die Bevölkerung zu informieren.

„Im Seehotel“, gab sich Bürgermeister Jürgen Kirchner recht schmallippig auf die Frage danach, wo die Menschen, die bisher in der Uhlandschule beheimatet waren, zukünftig leben werden. Die neuerliche Nachfrage des Bürgers ergab dann eine weitere Information: Die Umzüge sollten am Mittwoch beginnen. Der Gemeinderat schien bereits informiert, denn hier regte sich keine Miene. Für alle anderen waren das neue Informationen. Seit der Sitzung im vergangenen November verlautbarte zu dem Thema seitens der Verwaltung schlicht nichts. Dabei war es ein Aufreger gewesen – auch in der Sitzung.

Geplanter Beschluss abgelehnt

Rückblick: Im November stellte die Verwaltung ihre Pläne für eine Containerunterbringung auf den nicht mehr benötigten Tennisplätzen in Nachbarschaft zur Hans-Michel-Halle vor. Eine Variante, die einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Frühjahr folgend geplant werden sollte. In der Sitzung dann stellten sich CDU, FDP und Pro Hemsbach gegen den selbst gefassten Beschluss. Die Verwaltung zeigte sich enttäuscht. Die Sitzung endete ohne Alternative. Kirchner war zuvor der Kragen geplatzt, als Marlies Drissler (Pro Hemsbach) einen Antrag zur Ansprache des Seehotel-Besitzers einbringen wollte. Das sei im Ältestenrat bereits mehrfach besprochen worden, verwies Kirchner auf die in dem Gremium nicht öffentlich geführten Gespräche zwischen Verwaltung und Fraktionen und brach die Diskussion ab.

Umzüge fast im Zeitplan

Nun kam nur in einem Nebensatz die Information, dass die Flüchtlingsunterbringung in der ehemaligen Uhlandschule, auf deren Gelände die Familienheime Rhein-Neckar Wohnungen bauen will, aufgelöst wird. Die von Kirchner angekündigten Umzüge geschehen noch fast im Zeitplan. Die Verwaltung hatte im November betont, dass das Schulgebäude bis Juni geräumt sein müsse. Stellt sich die Frage: Warum wurde die Öffentlichkeit nicht informiert? Vor allem im Bereich der Anwohner hatte es häufiger Unmut gegeben wegen des nicht unbedingt immer reinlich anmutenden Geländes um die Schule herum. Den hätte man mit einer Information zum Auszug sicherlich mildern können. Es bleibt auch die Frage, seit wann die Lösung beschlossen ist, warum sie im letzten November noch nicht greifbar war und ob alle Menschen aus der Uhlandschule dort unterkommen. Bis zum Redaktionsschluss war allerdings zu wenig Zeit, um dem nachzugehen. (cs)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
03.07.2025
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