Pilotprojekt in Leonberg auf der Zielgeraden
Ab 23. Juni gibt es in Leonberg in der Jahnstraße die Möglichkeit, Gläser und Dosen in Unterflurbehälter einzuwerfen. Fünf Container sind dazu unter der Straße eingebaut worden.
Sie haben gleich mehrere Vorteile: Das Einwerfen erfolgt weit geräuschärmer als in die üblichen oberirdischen Depotcontainer und von den Behältern ist lediglich die Einwurfsäule zu sehen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) erhofft sich neben einer Verbesserung des Erscheinungsbilds auch, dass sich an solch einem Standort kein wilder Müll mehr ansammelt, wie es leider an vielen anderen Containerstandorten der Fall ist. Der wilde Müll um die Glas-, Dosen- und Alttextiliencontainer hat in den letzten Monaten stark zugenommen und muss aufwendig und teuer zulasten der Allgemeinheit entsorgt werden.
„Wir haben fünf Fahrzeuge Tag für Tag im Einsatz, die die oberirdischen Standorte im gesamten Landkreisgebiet säubern müssen. Mit diesem Pilotprojekt in Leonberg wollen wir auch testen, ob an den Einwurfsäulen der Unterflurbehälter keine unerlaubten Ablagerungen mehr stattfinden. Bei unseren Standard-Depotcontainern wird oft zwischen und neben den Behältern halb verdeckt Restmüll, Sperrmüll oder sogar Elektrogeräte und Schadstoffe abgestellt“, erklärt Thomas Koch, Werkleiter des AWB. „Wir erhoffen uns hier in Leonberg einen dauerhaft sauberen Standort, der optisch und bezüglich der Geräuschemissionen gegenüber den oberirdischen Containern deutliche Verbesserungen bringt und insbesondere von Anwohnern positiv wahrgenommen und rege zur Entsorgung von Altglas und Dosen genutzt wird.“
Insgesamt vier Glascontainer und ein Dosencontainer wurden unter der Straßenfläche eingebaut. Sie sind wasserdicht und mit einem Füllvolumen von ca. drei Kubikmetern auch etwas geräumiger als die oberirischen Standardcontainer mit 2,6 Kubikmetern. Es ist geplant, nach einer Testphase die Unterflurbehälter mit einer Sensorik zur Füllstandmessung auszustatten. Insgesamt eine recht kostspielige Baumaßnahme, wie Baubürgermeister Klaus Brenner aus der Leonberger Stadtverwaltung weiß: „Wir haben rund 80.000 Euro in die Tiefbaumaßnahmen investiert, der Abfallwirtschaftsbetrieb trägt die Kosten für die Behälter und den Einbau in Höhe von circa 20.000 Euro und wir sind nun gespannt, wie sich das Pilotprojekt entwickelt. Es ist auf jeden Fall eine saubere Sache und damit eine deutliche Aufwertung des Straßenbilds. Die Anwohner werden die Sammlung ‚unter Flur‘ sicherlich schnell zu schätzen wissen. Wenn sich das Pilotprojekt bewährt, werden wir den Einsatz von Unterflurbehältern auch noch an weiteren Standorten im Stadtgebiet prüfen.“
Die Leerung der Container durch den Abfallwirtschaftsbetrieb kann im Übrigen mit demselben Lkw erfolgen, der auch die üblichen Glas- und Dosencontainer an ca. 350 Standorten mithilfe eines Hebekrans entleert.