Von der Überschwemmung von März bis Mai sind 383 Familien in 6 Dörfern betroffen, insgesamt 1.763 Personen, die ihre traditionellen Plantagen mit Bananen, Maniok und einjährigen Kulturen wie Mais etc. sowie ihre Geflügelzucht aus Hühnern und Enten vollständig verloren haben.
Die diesjährige Überschwemmung war ein atypisches Phänomen mit einem starken Wasseraufkommen, das die Kapazität des Flussbettes des Ucayali überstieg und Gemeinden überflutete, die seit Jahren nicht mehr überschwemmt worden waren. Nach den Berichten der ältesten Weisen tritt dieses Phänomen nur alle 10 bis 30 Jahren auf, wobei die diesjährige Überschwemmung die stärkste war, verursacht durch den Klimawandel und die globale Erwärmung.
Um den Mangel an Grundnahrungsmitteln zu lindern, plant die Indigenenorganisation FECONAU die Einrichtung integrierter kleiner Bauernhöfe mit Pflanzen, die gegen künftige Überschwemmungen resistent sind, was ihnen Nachhaltigkeit und ein wirtschaftliches Einkommen bieten wird. Das Projekt bietet Unterstützung in Form von Saatgut und Werkzeugen für den Aufbau von Agroforstwirtschaft, Permakultur und Hühnerhaltung zum Ausbau der Ernährungssicherheit. Technische Unterstützung wird bereitgestellt und praktische Ausbildung mit der Methode des „learning by doing“. An erster Stelle steht der Anbau schnell wachsender Kulturen wie Bohnen, Reis, Maniok und Kürbis sowie die Produktion von Futter für die Hühner auf der Grundlage von Hirse und Mais auf den flussnahen, fruchtbaren Flächen. Diese Pflanzen können noch vor der nächsten Regenzeit (November) geerntet werden. Dort werden auch Setzlinge von Camu Camu gepflanzt, ein Baum mit Vitamin-C-haltigen Früchten, der Überschwemmungen übersteht.
Auf höher gelegenen Flächen ist Aufforstung als Windschutz geplant mit Guaba bzw. Shimbillo (gehört zu den Mimosengewächsen und kann Stickstoff im Boden fixieren), ebenso der Anbau der robusten Bohnenart Mucuna als Bodenverbesserer, Straucherbse, ein verholzender Strauch, der ca. 4 Meter hoch wird und die ebenfalls mehrjährige Mucura – diese wird 1 bis 2 m hoch und dient als Medizinalpflanze. Die Betroffenen bekommen auch Bananenschösslinge zum Wiederanlegen ihrer Pflanzungen.
Die Hühnerhaltung wird wieder eingerichtet. Die Ställe werden auf Anhöhen errichtet, um Überschwemmungen in Zeiten von Hochwasser zu vermeiden. Pro Modul gibt es 10 weibliche und ein männliches Küken lokaler Rasse.
Die gesamten Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf 8.690 Euro, davon übernehmen wir 5.675 Euro. Wir danken allen, die uns dabei unterstützen möchten: Spendenkonto DE34620622150020763000.
Muchas gracias
Eugen Bruder, www.peru-amazonico.de