Der Landkreis Göppingen hatte vom 30. Mai 2024 zum 3. Juni 2024 mit einer nicht vorstellbaren Unwetterlage zu kämpfen.
Auch die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Drackenstein waren in diesem Zeitraum an verschiedenen Einsatzstellen im Landkreis tätig.
Begonnen hatte alles in der Nacht von Freitag auf Samstag, da wurden unsere Männer und Frauen nach Gruibingen gerufen, um mit Hilfe der verbandseigenen Sandsackfüllmaschine mehrere Tausend Sandsäcke zu befüllen und für den Abtransport vorzubereiten.
Auf der Rückfahrt nach Drackenstein nach einer 6-Stunden-Schicht wurden die Drackensteiner Helfer auf die Situation am Edeka-Markt aufmerksam. Dort drohte Wasser über die Laderampe in den Markt einzudringen, hier war schnelles und entschlossenes Handeln nötig. So brachten sie alle mitgeführten Pumpen in Stellung und konnten mit einer Pumpenleistung von rund 5000 Liter/ min dafür sorgen, dass in diesem Bereich der Wasserspiegel konstant gehalten wurde und das Eindringen der braunen Brühe verhindert werden konnte.
Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich der Kommandant der Drackensteiner Feuerwehr, seine Mannschaft zu teilen und im Schichtbetrieb weiterzumachen, um die Leistungsfähigkeit der Männer und Frauen kontinuierlich hochzuhalten. Denn irgendwann kommt der Punkt, wo jeder eine Auszeit braucht.
Also wurde die erste Sicht nach Drackenstein geschickt, um sich zuhause frisch zu machen und zu versuchen, etwas Schlaf zu bekommen – der nächste Schichtwechsel stand in 6 Stunden an. So pendelte es sich ein, dass alle 6 Stunden eine bedingt ausgeruhte Mannschaft zur Verfügung stand, um zahlreiche Keller und Wohnungen im Ortsgebiet von Bad Ditzenbach und Gosbach leerzupumpen. So war der Einsatz der Feuerwehr Drackenstein im oberen Filstal am Samstagnacht kurz vor 24:00 Uhr beendet.
Nach ein paar Stunden Schlaf wurden allerdings die Kameraden und Kameradinnen der Drohnengruppe zum Überlandeinsatz nach Uhingen und Ebersbach gerufen, um dort mittels Drohne die überfluteten Straßen abzufliegen und nach eingeschlossenen Menschen mit Wärmebildkamerea zu suchen.
So konnten die Kameraden/-innen der Wasserrettung zielgenau durch Luftunterstützung an die zu evakuierenden Personen herangeführt werden. Rund 10 Personen wurden so lokalisiert und gerettet.
Um ca. 3:00 Uhr morgens waren die Feuerwehrangehörigen wieder in Drackenstein zu Hause. Allein in diesen Stunden wurden Filmaufnahmen und Bilder mit einem Speichervolumen von 20 GB gemacht und den Einsatzleitungen zur Verfügung gestellt.
Am Montagmorgen dann um 7:00 Uhr bekamen wir dann den Auftrag mit unseren Fahrzeugen und dem dazugehörigen Personal um 8:00 Uhr uns im Feuerwehrmagazin in Ebersbach zu melden. Hier wurden wir für eine Vielzahl von unterschiedlichen Einsätzen eingesetzt.
Unser ganzer Dank gilt den Frauen und Männern unserer Feuerwehr so wie natürlich allen Helfern der Hilfsorganisationen.
Hier kann man einfach das soziale Engagement sowie die Hilfsbereitschaft nicht genug loben und hervorheben.