Ein guter Scout zeichnet sich dadurch aus, immer wieder neue Pfade zu finden, neues Terrain zu erkunden, unendliche Weiten zu entdecken. Sein unerschütterlicher Instinkt spornt ihn dazu an, auch unter widrigen Bedingungen, Höchstleistungen von sich, von Material und seiner Mannschaft einzufordern. Ungünstig, wenn der Scout ein „Hm, da stimmt was nicht!“ äußert. Dann ist es an der Zeit auf der Hut zu sein, denn der nächste Richtungswechsel, das nächste Dickicht oder die nächste Schlammpfütze sind dann nicht mehr fern.
Bei zum Glück durchwachsenem Wetter und damit gemäßigten Temperaturen ist am Vatertag unsere kleine, aber feine Truppe zur Wanderung vom Eber aufgebrochen, die Richtung bis zur Grantschener Hütte noch eindeutig vor Augen. Danach erweist es jedem gestandenen Feldhasen jedoch die Ehre, wie viele neue Zickzack-Wege um Eberstadt entdeckt werden können. Auch Rückewege sind für Abkürzungen wenig empfehlenswert, insbesondere, wenn es am Vortag geregnet hat. Wohl dem, der gutes Schuhwerk hat.
Mit „marginaler“ Verspätung sind wir dann in Hölzern eingetroffen, wo ein Rudel Hungriger auf den Start zum Grillen auf uns wartete. Als Vorspeise gab es vorab leckeren Zwiebelkuchen. Für den und das selbst gemachte Brot ein großes Lob an Ute für ihre Mühe.
Ein Highlight am Nachmittag gab es auch in Form einer mit Kork und Wachs verschlossenen Flasche von Herrmann mit besonderem Inhalt: Ein Zwetschgenschnaps, den er einst vor 70 Jahren vom Nördlinger Rieß mitgebracht hatte. Der Korken war inzwischen zwar in die Jahre gekommen und nicht mehr so leicht zu entfernen, aber die Zwetschge hatte immer noch ein wunderbares Aroma – vielen Dank an dich, Herrmann, für dieses einmalige Erlebnis.
Ebenso einen ganz herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen der Vatertagswanderung und dem Grillen beigetragen hatten. Trotz „Widrigkeiten“ waren wir an der frischen Luft, hatten uns „bewegt“ und viel Spaß beim anschließenden gemeinsamen Essen.
(HR)