Seit Sonntag waren wir im Parkhotel Berghölzchen untergebracht, erlebten informative Besichtigungsfahrten, als wir überraschend gleich hinter unserem Hotel-Busparkplatz – am Waldrand – auf bewohnte mittelalterliche Stadtreste stießen und auf die 1072 fertiggestellte Stiftskirche St. Mauritius auf dem Moritzberg, dessen Name sich von dieser Basilika ableitet. Äußerlich frühromanisch, zeigt sich das Innere – seit 200 Jahren – im Stil des Barock.
Mittwochs stieg Fremdenführerin Frau Schwarz in den Bus zu. Sie brachte uns Landwirtschaft, Fachwerk- und Sandsteinfischerhäuser der Gegend nahe, zeigte uns das Schloss Derneburg, das heute Andrew Halls Kunstsammlung beherbergt. Anschließend kamen wir am Barockschloss Söder vorbei. Es diente im Zweiten Weltkrieg zunächst den Deutschen, dann den britischen Besatzern als Lazarett. Das Anwesen ist heute ein berühmter Pferdezuchtbetrieb, nahe Bad Salzdetfurth, einem Kurort mit Salzsiede- und Bergbautradition, heute auch bekannt durch die Herstellung des Katzenstreus Catsan. Zu Fuß führte unsere Erkundung dieses Städtchens zur im Städtenamen verankerten Furt in Ortsmitte. Unser Bus nahm danach vorsichtig die Wege der 1346 vom Welfenherzog Albrecht erbauten Domäne Marienburg unter die Räder. Nach dem Krieg durch das Dehydrieren von Gemüse (Gewichtsreduktion für den Transport ins besetzte Berlin) und für Speiseeis Herstellung bekannt geworden, ist die Domäne heute ein Anlaufpunkt von Wanderern und der hier eingeschriebenen Studenten der Universität Hildesheim, die heute in der ehemaligen Eisfabrik lernen. Andreas zirkelte gekonnt durch die parkenden Pkw und steuerte unser Tageshighlight an: Die gut erhaltene Altstadt und das Altstadt-Café in Einbeck. Einbeck? Da kommen Gedanken an Bierbrautradition, an alte Fachwerkhäuser, aber auch an die Lkw-, Bus-, Auto- und Motorrad-Museen, die sich in den letzten Jahren unter dem Namen PS-Speicher einen exzellenten Namen machten. Wir fuhren in diese ehemalige Hansestadt – nahe der Weser – zur Besichtigung … und zur Kaffee-Pause, versüßt mit einem mächtigen Stück Torte.
Geplanter Zwischenstopp auf unserer Heimfahrt wurde die hessische Stadt Lich. Auch sie hat eine schöne Altstadt, ist bekannt fürs „Licher Bier“, und das wurde selbst im Landhaus Klosterwald ausgeschenkt, in dem wir unser Mittagessen einnahmen. Unser aller Dank geht an Hildegard und Gustav Martus, für langjähriges aktives Vereinsleben an der Spitze des VDK St. Leon. Wenn sie sich nun aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen wollen, ist das mehr als verständlich. Falls jemand aus unserer VDK-Ortsgruppe sich vorstellen könnte, ein Ehrenamt im Verein zu übernehmen – auch das der Reise-Planung, -Vorbereitung und -Durchführung – und dieses als ihre Nachfolger weiterführen würde, kann er sich deren Unterstützung in der Anfangszeit sicher sein. Pünktlich um 18:30 Uhr ging die Reisegruppe am alten Rathaus im Ortsteil St. Leon auseinander.