Mecklenburgische Seen-Platte, das Ziel des diesjährigen Jahresausfluges
Mächtige Schrauben – heilige Reliquien – viele Eindrücke
Zur 7-tägigen Sommerreise 2025 konnte Hubert Kusche, der Vorsitzende des VdK Ortsverbands Mosbach, 43 Teilnehmer begrüßen. So waren die reiselustigen Mitglieder schon frühmorgens zur diesjährigen Sommerreise gestartet. Ziel war die Mecklenburgische Seen-Platte, und so konnten die Reisegruppe nach einer reibungslosen, doch sehr langen Fahrt am Abend die Zimmer im Sembziner Hof beziehen. In dessen idyllischer Lage in der Nähe des schönen Sembzinsees ist dieses Hotel der ideale Ausgangspunkt für Erholungssuchende und Naturfreunde. So ging der erste Ausflug nach Malchow. In diesem Zusammenhang erklärte die Reiseleiterin, dass die Städtenamen, die auf ow enden, aus dem Slawischen stammen und das „w“ am Ende nicht mitgesprochen wird. Nach einem Rundgang durch den Englischen Garten, ursprünglich nur den Insassen des Klosters vorbehalten, bestiegen die Mosbacher in der Innenstadt Malchow ein Schiff. Über vier Seen und zwei Kanäle gelangte man in das Heilbad Waren. Gestärkt vom Genuss der leckeren Fischbrötchen am Hafen, wurde die lebhafte Innenstadt der rund 21.000 Einwohner zählenden Stadt erkundet. Auf der Rückfahrt umrundete der Bus das Werksgelände der Mecklenburger Metallguss GmbH, wo die größten Schiffsschrauben der Welt hergestellt werden. Solche Schrauben mit einem Gewicht von weit über 100 Tonnen treiben Schiffe rund um den Globus an, so zum Beispiel auch das Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2.
Am dritten Tag kam die Gruppe nach einer zweistündigen Busfahrt an der Seebrücke Kaiserbad Ahlbeck an. Die im Juni 2021 eröffnete neue Seebrücke verläuft über Bögen in die Ostsee und hat an ihrem Ende eine Veranstaltungsplattform mit einem acht Meter hohen Glockenturm. Anschließend wurden die Salzhütten mit reetgedeckten Dächern besichtigt. Weiter ging es am Tag vier durch große grüne Getreideflächen und herrlich rote Mohnfelder nach Neubrandenburg, der drittgrößten Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Die im 2. Weltkrieg zerstörte Marienkirche, früher die Hauptpfarrkirche Neubrandenburgs, wurde 2001 als Konzertkirche wieder aufgebaut. Nach einer Führung durch die Hochschulstadt ging es nach Neustrelitz, der Herzoglichen Residenzstadt. Auf dem Rückweg hielt der Bus an der größten Feldsteinscheune in Bollewick. Sie wurde 1881 erbaut und war bis 1991 ein riesiger Kuhstall. Heute ist sie ein kultureller Treffpunkt und Marktplatz für mecklenburgische Produkte, Handwerk, Kunst und Kultur.
Der nächste Ausflug führte zunächst nach Warnemünde, wo das Auslaufen aller Kriegsschiffe zum NATO-Manöver Baltic Operations in der Ostsee beobachtet werden konnte. Nachdem die Reisenden das Städtchen erkundet, den Leuchtturm am Sandstrand besichtigt und fotografiert sowie das Mittagessen eingenommen hatten, stand die Innenstadt von Rostock auf dem Programm. Durch die Klosteranlage und den Universitätsplatz traf man sich auf dem Marktplatz, um die Rückreise ins Hotel anzutreten. Das Highlight der Sommerreise war der Besuch der Landeshauptstadt Schwerin. Schon von weitem konnte man die Silhouette des Schlosses sehen. Zu Fuß wurde die ehemalige Hauptresidenz der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin umrundet. Heute tagt dort der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Durch die schmalen Gässchen Altstadt führte Reiseleiterin Gesine Schlang die Gruppe zu dem auf dem höchsten Punkt der Stadt erbauten Dom. Im Jahre 1222 brachte Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug die Reliquie des Heiligen Blutes mit, einem in einen Jaspis (gehört zur Familie der Quarzminerale) eingeschlossenen Blutstropfen Christi. Wegen dieser Reliquie wurde das Gotteshaus zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Nordostdeutschlands.
Mit vielen neuen Eindrücken ging es am Samstag vor Pfingsten auf die über 700 km lange Rückreise. Unterwegs immer wiederzusehen auf Strommasten viele Adlerhorste, in denen Fisch- und Seeadler ihre Jungen fütterten. Hubert Kusche bedankte sich bei allen Teilnehmern für die gute und freundliche Atmosphäre während der gesamten Reise, und in diesem Zusammenhang natürlich auch bei Busfahrer Frank Stobbe. Auch der Wettergott hatte es sehr gut gemeint, mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Gegen 18.30 Uhr kehrten alle Teilnehmer wohlbehalten nach Mosbach zurück. Abschließenden Dank gilt es Mitglied Dr. Alexander Ganter zu sagen, der erneut über die gesamte Reisezeit sehr detailliert Tagebuch führte, wie auch in diesem Bericht dokumentiert. (rü)