Eine tolle Aussicht, eine kurzweilige Brunnen-Tour und viel Raum für Gespräche bot am 6. September die Flegga-Hocketse in Maisenbach-Zainen. Der Ortschaftsrat des Bad Liebenzeller Teilorts hatte zur Drei-Brunnen-Tour und zu gemütlichem Zusammensitzen auf dem Hof des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Talstraße eingeladen.
Bereits kurz vor 15.:30 Uhr fanden sich die ersten Gäste ein. Um Punkt 16:00 gingen dann direkt zwei statt ursprünglich einer für die Uhrzeit geplanten Gruppen auf Tour. Die Tour führte zum Schulbrunnen, an dem Fritz Steininger eine generelle Einführung zu den Brunnen im Ort und deren Verwendung gab. Der Schulbrunnen ist einer von zwei öffentlichen Brunnen aus Gusseisen im Ort. Dieser stammt aus den 1840 Jahren.
Der zweite Stopp der Tour war am Steinachbrunnen. Für den Brunnen, der sich ursprünglich auf dem Gelände des DRK befand, ist im Ort auch als Schaible Brunnen bekannt. Unter diesem Namen fanden sich im Archiv des Orts auch die Detailpläne sowie Kaufunterlagen des in den 1870er Jahren von der Dorfgemeinde bei einer Pforzheimer Firma in Auftrag gegebenen Brunnens. Calvin Krießler, der diesen Brunnen seit Kindheitstagen kennt, ging sowohl auf die historischen Pläne als auch auf die Zukunft ein, wie die Brunnen weiter erhalten und damit ihren Zweck erfüllen können.
Für die letzte Station ging es auf einem Waldwirtschaftsweg zum Glasbrunnen. Dort erwartete Daniel Heitzmann die Gruppen. Er öffnete den Brunnen und den Teilnehmenden bot sich ein Blick auf die Quelle. Vor dem Rückweg bergauf konnten sich die Mitwandernden zur Stärkung noch ein kühles Getränk aus dem Brunnentrog nehmen. Denn über die Sommermonate bietet der Glasbrunnen neben einer Sitzgelegenheit für ein Vesper auch die passenden kühlen Getränke. Hierzu trug Daniel Heitzmann die erste Strophe des Gedichts O Schwarzwald, O Heimat von Ludwig Auerbach vor.
Die Mitwandernden zog insbesondere diese letzte Station im Wald in den Bann und es entwickelten sich verschiedene Ideen, wie dieses schöne Plätzchen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit erhalten könnte.
Nachdem die dritte und letzte Gruppe um 19.00 Uhr von der Tour zurückkehrte, hielt der Ortsvorsteher Dr. Matthias Stepan, der zwei der Gruppen an dem Tag ortskundig und unterhaltsam entlang der Stationen führte, eine kurze Ansprache. Er dankte im Namen des Ortschaftsrats allen Helfenden, insbesondere dem DRK, das ihnen für die Hocketse seinen Hof überlassen hatte, und den Gästen. Zudem dankte er auch den Ratskollegen, die arbeitsteilig die Veranstaltung umgesetzt hatten, deren Ursprungsidee von Marc Berger stammt. Franz Fuchs hatte – wie von den Veranstaltungen im Dorf gewohnt – dafür gesorgt, dass die Gäste mit dem Essen höchst zufrieden waren.
Matthias Stepan lud zudem alle Anwesenden ein, die Entwürfe für die Info-Tafeln der geplanten Flegga-Ronde MZ zu kommentieren, die ebenfalls ausgestellt waren. Denn wie das Interesse von rund sechzig Teilnehmenden an den Touren des Samstags zeigte, ist Potential vorhanden, Personen nicht nur mit der landschaftlichen Schönheit, sondern auch mit Infos zum Ort zu unterhalten.
Das Fest klang in den frühen Abendstunden bei guten Gesprächen im Mondschein aus. Der Ortschaftsrat war mit dem Verlauf und den Rückmeldungen zur Hocketse sehr zufrieden. Rund 140 Gäste wurden gezählt und laut Ortsvorsteher Stepan ist man zuversichtlich, dass mit den Spendeneinnahmen die geplante Anschaffung eines Beamers für den Bürgersaal getätigt werden kann. Noch wichtiger sei allerdings, dass man mit der Veranstaltung die Dorfgemeinschaft erreicht und einen Ort für Gespräche geboten habe. Sebastian Kopp, der erste stellvertretende Bürgermeister, der bei der ersten Gruppe mitgelaufen war, zeigte sich ebenfalls beeindruckt: „Die Idee, die Hocketse mit der Wanderung zu verbinden, hat mich begeistert. „Danke an alle Beteiligten für das Ausrichten des Tages.“