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Verband Region Stuttgart streicht Gerlinger Windrad-Option

Sie haben sicher mitbekommen, dass die Regionalversammlung Stuttgart, das für Gerlingen geplante Vorrang-Gebiet für Windkraft ersatzlos gestrichen hat....

Sie haben sicher mitbekommen, dass die Regionalversammlung Stuttgart, das für Gerlingen geplante Vorrang-Gebiet für Windkraft ersatzlos gestrichen hat. Das Argument: „die Bedeutung der Solitude und die landschaftsprägende Achse zum Schloss Ludwigsburg“. Damit werden uns zwei Möglichkeiten genommen: (1) einen wichtigen Beitrag zur treibhausgasneutralen Energieversorgung zu leisten und (2) mit eigener Energieversorgung langfristige Versorgungssicherheit zu schaffen, steigende Energiekosten abzumildern und Geld zu verdienen.

Stadtverwaltung und der Gemeinderat haben sich nun für eine Überprüfung der Streichung ausgesprochen. Reichlich spät. B’90/Die Grünen war im Regionalparlament die einzige Partei, die sich für die Gerlinger Interessen eingesetzt hatte.

Um das Thema fachkundig zu diskutieren, erläuterten bei unserer Sitzung am 23.6. ein Vertreter der Lokalen Agenda 21, Arbeitskreis Energie („AK“), Andreas Kulik, als auch der Sprecher des Planungsausschusses der Regionalversammlung, Leo Buchholz, die Situation.

Andreas Kulik präsentierte für den AK Analysen zur Energieversorgung in Gerlingen sowie Lösungsansätze, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das Auditorium war beeindruckt über die bereits vorliegenden Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten Vorschläge. Vieles spricht für einen hohen Anteil an lokaler treibhausgasneutraler Energie (Kosten, Erträge, Netzentlastung, Klimaschutz usw.). Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen sind langwierig. Jetzt muss ein parteiübergreifendes Zukunftsbild für unsere Energie entwickelt und vorangebracht werden. Ein Konzept hat die Agenda allen demokratischen Parteien und der Verwaltung bereits vorgestellt.

Warum hat sich die Region gegen Gerlingen gewendet? Leo Buchholz berichtete für die Fraktion B’90/Die Grünen im Regionalparlament über Zuständigkeiten, Prozess und Ergebnis. Das Ziel der Mehrheit in der Region war nicht Energieversorgung und Klimaschutz, sondern möglichst wenig Vorranggebiete. Interessen Einzelner hatten mehr Gewicht, als die Interessen Gerlingens. Am Ende scheiterte die Option Windkraft für Gerlingen an einem Gemeinschaftsantrag von CDU, ÖDP, Freien Wählern, SPD und FDP. Ärgerlich: im Gemeinderat haben sich diese Parteien ganz anders positioniert.

Wir haben unsere Stadträtin Monja Sales Prado, die Lokale Agenda 21 und die Fraktion der Region gebeten, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Position für Gerlingen im weiteren Beteiligungsverfahren zu verbessern.

Frank Straile

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Gerlinger Anzeiger
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Ausgabe 27/2025
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