„Verbrennt mich!“: Vortrag mit Michael Stacheder über Oskar Maria Graf zum Gedenken an den 10. Mai 1933

Anlässlich des 92. Jahrestags der nationalsozialistischen Bücherverbrennung von 1933 lädt der Literaturbeirat der Stadt Kirchheim unter Teck am Samstag, 10. Mai 2025 zu einer Gedenkveranstaltung in die Stadtbücherei (Max-Eyth-Straße 16) ein. Beginn ist 18:30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt des Abends steht der bayerische Schriftsteller Oskar Maria Graf, der sich früh gegen das NS-Regime positionierte und 1934 ins Exil nach New York ging. Bekannt für seine kraftvollen Erzählungen aus der bayerischen Provinz und seine unerschrockene Haltung gegenüber der Diktatur, zählt Graf zu den bedeutenden Stimmen literarischer Erinnerungskultur.

Weitgehend in Vergessenheit geraten sind zahlreiche Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Werke am 10. Mai 1933 verbrannt wurden - darunter Hans Sochaczewer, Otto Linck, Hermann Essig, Maria Leitner, Alfred Schirokauer und Alex Wedding. Ihre Bücher galten dem Regime als gefährlich und wurden öffentlich vernichtet.

Der Schauspieler und Regisseur Michael Stacheder wird Leben und Werk des „bayerischen Tolstoi“ facettenreich darstellen und ausgewählte Texte lesen. Der gebürtige Rosenheimer engagiert sich seit vielen Jahren in der Erinnerungsarbeit. Neben seiner Theaterarbeit liest er regelmäßig aus Texten von Zeitzeugen und Exilautoren – darunter Max Mannheimer, Stefan Zweig und Heinrich Böll.

Eine Anmeldung ist erforderlich und bis spätestens Freitag, 9. Mai 2025 per E-Mail an museen@kirchheim-teck.de oder telefonisch unter 07021 502-377 möglich. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird aus Landesmitteln gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg am Deutschen Literaturarchiv Marbach.