Mit leeren Händen waren Claus Petschmann und Max Strack nicht ins Rathaus gekommen, sondern sie hatten ein Abschiedsgeschenk für Bürgermeister Frank Volk dabei. Die beiden Vertreter des Vereins Villa Menzer – Haus für Soziales, Kunst und Kultur – waren in besonderer Mission unterwegs, denn noch war Volk der amtierende Bürgermeister, und ihn wollten sie im Namen des Vereins verabschieden und Danke sagen.
Dazu hatten sie allen Grund, denn wie Frank Volk schon in seinem Wahlprogramm 2016 erklärte: „Ein Verkauf der Villa Menzer geht nur über meine Leiche.“ Insofern wusste sich der Verein stets in seinem Bemühen, die Villa Menzer für eine öffentliche Nutzung zu erhalten, voll von ihm unterstützt. Frank Volk habe erfolgreich die öffentliche Förderung des Bundesprogramms „Freiräume“ akquiriert und eine erste Renovierung und Testphase durchgesetzt. Dafür gebühre ihm Dank und bleibende Anerkennung. Claus Petschmann als Vorsitzender des Vereins und Max Strack zeigten sich zufrieden mit dem Erreichten, sahen die Villa nach langem Dornröschenschlaf mit der Konzeption „multifunktionale Nutzung“ nun erwacht und damit die Villa als Teil einer Zukunft für Neckargemünd.
Nicht immer war zwischen dem Bürgermeister und dem Verein alles eitel Sonnenschein. Claus Petschmann erinnerte an eine Bemerkung des Bürgermeisters im Gemeinderat, die das widerspiegelte, von ihm allerdings als Kompliment empfunden wurde: Der Verein habe die Stadt manchmal vor sich her getrieben, hatte Frank Volk sinngemäß gesagt. Als treibende Kraft jedenfalls sehe man sich gerne, und auch wenn es Konflikte gab und Dissens, so geschah das im Rahmen eines gemeinsamen Engagements mit dem Bürgermeister für die Stadt und die Stadtgesellschaft. „Gern denken wir auch an überraschend unbürokratische Lösungen, die Sie bewerkstelligt haben“, lobte ihn Claus Petschmann. Als Dank für sein Engagement und mit besten Wünschen für seine persönliche und berufliche Zukunft überreichten die beiden eine Neckargemünd-Radierung von Dieter Portugall.
Der Verein Villa Menzer steht Frank Volk offen für eine zukünftige Zusammenarbeit, besonders wenn es um dessen Herzensthema Eisenbahn geht oder auch wenn er Mäzen für Menzer werden wolle. Die guten Wünsche verbanden die Villa Menzer Vertreter mit dem Wunsch, in Kontakt zu bleiben. Bürgermeister Frank Volk bedankte sich für die Radierung und blickte im sich anschließenden Gespräch auf die herausfordernden Bemühungen um die Villa zurück: „Wir haben die Quadratur des Kreises geschafft“, stellte er fest, nämlich den Erhalt der Villa und gleichzeitig Fördermittel in Höhe von 65 Prozent zu bekommen, was letztlich erst das heutige Konzept der Villa mit multifunktionaler Nutzung ermöglichte. (du)