Dies und das

Verein Mensch Natur e.V. informiert

Der Verein wünscht Ihnen für 2025 ein gutes, friedvolles und gesundes neues Jahr. Auch wünschen wir, dass unser wunderschöner Schurwald im historischen...

Der Verein wünscht Ihnen für 2025 ein gutes, friedvolles und gesundes neues Jahr.


Auch wünschen wir, dass unser wunderschöner Schurwald im historischen Stauferland von der Natur- und Landschaftszerstörung durch den Windenergieausbau verschont bleibt.
Wie wir bereits berichteten, ist der Bauantrag für 4 gigantische Windenergieanlagen im Depot Wangen gestellt und die Frist für das nichtöffentliche Anhörungsverfahren abgelaufen.
Es bleibt unvermeidlich, dass durch die Industrieanlagen es in Adelberg zu Belästigungen der Anwohner kommen wird. Die Fußpunkte der Anlagen liegen auf gleicher Höhe des Klosters und die Schallabstrahlung auf Adelberg wird weder durch Hügel noch Bewuchs gedämpft. Der Herrenbachstausee wird den Schall zusätzlich nach Adelberg reflektieren. Jede der Anlagen überstreicht eine Rotorfläche von 23.200 m², alle Maschinen kommen zusammen auf rund 93.000 m². Auf die Gemeinde Adelberg wirkt somit in Hauptwindrichtung eine Schallwand mit 9,3 Hektar ein.
Doch auch Unterberken und Oberberken wird betroffen sein. Dort stehen die Anlagen in Windrichtung näher an der Bebauung. Zudem liegen sie auf gleicher geologischer Struktur, so dass die Maschinenschwingungen im Erdreich durchaus übertragen werden können. Allerdings durften die Ortsvorstände keine Stellungnahme eingeben und auch die Bürger wissen nichts von der Planung, da das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und nur die Nachbarkommunen befragt wurden. Die Stadt Schorndorf ist mit seinen Stadtwerken Vorhabensträger und daran beteiligt.
Dass diese Einschätzung der Belästigung kein Unfug ist, bestätigt sich durch den Bericht in der NWZ vom 04.01.2025 „Beschwerdeflut aus Baiereck“. Dort heißt es: „Anwohner klagen: Das raubt uns den Schlaf … seit dem 20. Dezember laufen die neuen Windräder auf dem Schurwald oberhalb von Ebersbach und dem Nassachtal – und die Baierecker sind wie vom Donner gerührt. Die Windräder brummen, klagen sie, wann immer sie laufen, und vor allem nachts. Der Ortsvorsteher von Nassachtal und Diegelsberg, Vincent Krapf, kann gar nicht sagen, wie viele Anrufe, Gespräche und Mails er deswegen schon bekommen und geführt hat. Schon beim Weihnachtssingen am Heiligen Abend habe es nur dieses Thema gegeben“
Der Verein Mensch Natur hat 2020 beim Regierungspräsidium Stuttgart gegen das Zielabweichungsverfahren zur Aufhebung des Grünzugs, welches Voraussetzung war, um die Planungen der Windräder bei Sümpflesberg zu ermöglichen, eine sehr ausführliche Stellungnahme auch zum Thema Schall eingereicht. In dieser wurde darauf hingewiesen, dass die aktuell gültige Technischen Anweisung der TA-Lärm den niederfrequenten Schall nicht berücksichtigt und die Realität zudem gezeigt hat, dass die Infraschallausbreitung bei den riesigen Rotorblättern über mehr als 10 km stattfindet. Die zu geringen Abstände zur Wohnbebauung haben wir auch angesprochen. Zudem hat das Landratsamt Göppingen in 2019 eine Stellungnahme von uns zur Aufhebung der Landschaftsschutzbestimmungen bekommen.
Der Ortsvorsteher Vincent Kraft hat bereits 2018 in einem Offenen Brief gemeinsam mit der damaligen CDU Kreisvorsitzenden Nicole Razavi das Landratsamt auf den zu geringen Abstand hingewiesen, Zitat:
„In Kuchen beschweren sich zunehmend Anwohner über die Rotorgeräusche der Anlagen auf dem Tegelberg. Die Anlagen im Schurwald wären im Vergleich nicht nur größer, sondern auch näher an der Wohnbebauung. Hier ist weiterer Ärger vorprogrammiert.“
Die Behörden entschieden demnach, ohne kritisch zu prüfen, leichtfertig für die Windindustrie und gegen die öffentlichen Belange der betroffenen Bevölkerung.
Wir werden beim Regierungspräsidium Stuttgart und beim Landratsamt Göppingen nachfragen, wie unsere Einwendungen bei der Genehmigung der Windräder im Sümpflesberg bewertet wurden.
Wenn die Region Stuttgart die Vorranggebiete GP 01 Adelberg Kaisersträßle und GP 02 Wäschenbeuren – Birenbach ausweisen, ist mit vergleichbarer Belästigung der Anwohner auch hier zu rechnen. Mit jeder zusätzlichen Anlage verstärken sich die Lärm- und Schallauswirkungen erheblich.
Zur Lärmbelästigung kommt die Brandgefahr noch hinzu, die gar nicht so selten ist wie behauptet. Das Jahr ist noch keine 2 Wochen alt und schon standen zwei Windkraftanlagen in Flammen. Die Feuerwehren waren auch hier wieder machtlos. Alles, was sie tun konnten war, das Gebiet um die Windenergieanlagen weiträumig abzusperren und die Bevölkerung aufzurufen, die Fenster zu schließen. Sie ließen dann die Windenergieanlagen kontrolliert abbrennen. Die Wiesen und Äcker können jedoch auf absehbare Zeit nicht mehr bewirtschaftet werden, da sie mit Carbonfasern und anderen giftigen Stoffen kontaminiert sind.
Sollten alle Vorranggebiete des Verbandes Region Stuttgart ausgewiesen werden, wäre Adelberg nahezu umzingelt und die Schall- und Lärmbelästigung enorm. Im Falle eines Brandes oder eines Flügelbruchs müssten vermutlich die örtlichen Landwirte ihre Betriebe schließen.
Nach Auskunft von Regionaldirektor Herr Kiwitt soll im April im Regionalparlament über die Stellungnahmen diskutiert und ein neuer Entwurf des Regionalplans offengelegt werden. Die Bürger haben dann wieder die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Für den Vorstand
Gerti Stiefel
www.mensch-natur-bw.de
Der Verein Mensch Naturist gemeinnützig.
Vereinskonto: Kreissparkasse Göppingen
IBAN: DE18 6105 0000 0049 0446 18BIC: GOPSDE6G

Erscheinung
Schurwaldbote – Gemeindeverwaltungsverband Östlicher Schurwald
NUSSBAUM+
Ausgabe 04/2025
von Gemeinde Adelberg
23.01.2025
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