Feuerwehr

Vereine und Institutionen in Weingarten

Viele Quereinsteiger bei der Freiwilligen Feuerwehr Sie rücken zu Bränden und zu Unfällen aus, leisten technische Hilfe, helfen bei der Personensuche...
Funkraum der Freiwilligen Feuerwehr Weingarten mit Fahrzeughalle im Hintergrund.
Pressesprecher Stefan Ritter am PC im Funkraum der Freiwilligen Feuerwehr, im Hintergrund die Fahrzeughalle.Foto: Martina Frietsch

Viele Quereinsteiger bei der Freiwilligen Feuerwehr

Sie rücken zu Bränden und zu Unfällen aus, leisten technische Hilfe, helfen bei der Personensuche und bei Katastrophen. Rund 75 Ehrenamtliche sind bei der Freiwilligen Feuerwehr im aktiven Dienst und bereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit zum Einsatz zu fahren.

Um ihre Feuerwehr müssen sich die Weingartener keine Sorge machen: Bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv zu werden, ist gerade so beliebt wie schon lange nicht mehr. Kommandant Günther Sebold freut es: „Wir haben einen großen Zulauf“, sagt er. „Sowohl bei der Jugend als auch bei der Einsatzmannschaft.“

Neuer Trend: Viele Quereinsteiger

Viele Aktive waren schon in der Jugendfeuerwehr aktiv, sind in den Dienst buchstäblich hineingewachsen. Doch es gibt einen neuen Trend: Es melden sich viele Quereinsteiger, die mit der Feuerwehr bisher noch keine Berührung hatten. Sie stammen aus unterschiedlichsten Berufen: Vom Informatiker über Bandarbeiter, Bauingenieur und Zimmermann ist alles vertreten. „Es ist ein kompletter Querschnitt durch die Gesellschaft“, sagt Pressesprecher Stefan Ritter.

Bei der Jugend ist der Andrang so groß, dass die Jugendfeuerwehr keine neuen Mitglieder mehr aufnehmen kann. Wer interessiert ist, kann sich trotzdem melden und wird dann auf eine Warteliste gesetzt.

Grundsätzlich ist die Freiwillige Feuerwehr für alle offen. Im Einsatz mitwirken dürfen Männer und Frauen im Alter von 18 bis 65. Wobei nicht jeder alles macht, beispielsweise sind nicht alle Freiwilligen auch Atemschutzgeräteträger. Wer sich für den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr interessiert, kann Montagabends zum Übungsdienst ins Feuerwehrgebäude kommen (am besten nach vorheriger Anmeldung). Dann gibt es die ersten Eindrücke, denn an diesen Terminen ist für alle – auch für die sehr Erfahrenen – üben angesagt: Schläuche ausrollen, Knoten, viele Fertigkeiten aus der Grundausbildung. Sie werden immer wieder geübt, damit jeder Handgriff sitzt – auch beispielsweise bei Dunkelheit.

Die Feuerwehr-Grundausbildung

Quereinsteiger und -einsteigerinnen erhalten zunächst eine 70-stündige Grundausbildung in Theorie und Praxis. Das Ganze abends und am Wochenende, damit es mit der Berufstätigkeit kombinierbar ist. Danach folgen Funk- und Atemschutzlehrgang und mehr. Die Kosten für die Lehrgänge übernimmt die Gemeinde, im Gegenzug müssen sich die Ehrenamtlichen zu einer längeren Dienstzeit bereit erklären.

Auch die 25 Kinder und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr erhalten eine feuerwehrtechnische Ausbildung, lernen mit moderner Technik umzugehen und vor allem: Teamgeist und Kameradschaft. Ebenso wie die Einsatzmannschaft halten sie regelmäßige Dienstabende ab, die zum Lernen, aber auch für Spiel und Spaß da sind. Zu Einsätzen darf der Nachwuchs allerdings erst ab dem 18. Lebensjahr fahren.

Unterstützt werden die Aktiven der Feuerwehr im Zweifelsfall auch von der Alters- und Reservemannschaft, der aktuell 45 Freiwillige angehören.

Wartung, Reinigung, Reparaturen

Tagsüber ist das Feuerwehr-Gebäude bis auf den Gerätewart menschenleer. Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr gehen ihrem Berufs- und Privatleben nach. Damit sie bei einem Einsatz schnell zur Stelle sind, tragen sie Melder bei sich. Wird alarmiert, heißt das im Zweifelsfall: alles stehen und liegen lassen und ab zum Einsatz.

Der Gerätewart reinigt und prüft Atemschutzgeräte und Einsatzkleidung, sorgt dafür, dass die Atemluftflaschen gefüllt sind. Er überprüft nach jedem Einsatz die Messgeräte für Gas, CO2, Schwefelwasserstoff und Sauerstoff. Und er ist für Wartungen und Reparaturen zuständig. Diese Arbeiten sind so umfangreich, dass auch die Ehrenamtlichen sich regelmäßig beteiligen.

Dann sind da noch die Einsatzfahrzeuge – auch sie müssen immer perfekt bestückt sein: der Einsatzleitwagen mit Telefon, Laptop, Funk und mehr – „ein kleines fahrendes Büro“ nennt es Kommandant Günther Sebold; der Kommandowagen; der Lkw mit Material und der Grundbeladung für Gefahrguteinsätze und natürlich die beiden wichtigsten Fahrzeuge: die Löschfahrzeuge.

Alles drauf, alles drin: die Löschfahrzeuge

Die Löschfahrzeuge sind mit allem ausgestattet, was möglicherweise gebraucht wird: 2000 Liter Wasser, verschiedene Schläuche, Schaumzumischanlage. Dazu kommen Rauchvorhang, Kaminkehrerwerkzeug für Kaminbrände, Sprungretter, Trage und Sanitätsrucksack. Jeder Zentimeter wird genutzt, um Stromerzeuger, Feuerlöscher, Tauchpumpe, Bohrmaschine, Hydraulikspreizer und -schere, Messgeräte und mehr unterzubringen.

Tag der Rettungskräfte am 21.9.

Wer sich alles aus der Nähe ansehen und über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr informieren möchte, kann dies am Sonntag, 21. September. Freiwillige Feuerwehr, DLRG und DRK präsentieren sich am Tag der Rettungskräfte am Feuerwehrhaus in der Ringstraße 69. Es gibt außerdem ein unterhaltsames Angebot für Kinder und natürlich Essen und Getränke. (fri)

Freiwillige Feuerwehr Weingarten

Ringstraße 69, Weingarten

gegründet: 1863

Aktive: ca 75 – davon 15 Frauen

Jugend: 25

montags 19:30 h: Übungsdienst

ff-weingarten-baden.de

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
18.08.2025
Orte
Weingarten (Baden)
Kategorien
Blaulicht
Feuerwehr
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto