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Vereinsausflug in das Zellertal

Jährlich im Oktober findet der traditionelle Tagesausflug statt. In einem Radius bis zu 100 km sind vielfältige Ziele möglich. Am 18.10.2025 führte...
Mit Tim Ochßner am "Zellertaler Ehrenmal"
Mit Tim Ochßner am "Zellertaler Ehrenmal"Foto: Andreas Staar

Jährlich im Oktober findet der traditionelle Tagesausflug statt. In einem Radius bis zu 100 km sind vielfältige Ziele möglich. Am 18.10.2025 führte uns der Weg in das Zellertal. Es handelt sich um den nordwestlichsten Teil des pfälzischen Weinbaugebietes und gehört bereits zum Donnersberg-Kreis. Die bestockte Rebfläche misst etwa 100 Hektar. Die bekannteste Einzellage heißt „Zeller Schwarzer Herrgott“. Die Bodenstruktur im Zellertal ist entscheidend für seine Weine und zeichnet sich durch eine Mischung aus Kalkmergel, Muschelkalk, Löss und Lehm aus, die unterschiedliche Qualitäten fördert. Insbesondere Kalksteine sind in den Weinlagen wie dem „Schwarzen Herrgott“ präsent und verleihen den Weinen eine hohe Mineralität, die sie kräftig und langlebig macht. Durch die Vielfalt der Böden und das milde Klima können die Reben tiefer wurzeln und eine ausgeprägte Aromatik entwickeln. Im Zellertal werden hauptsächlich klassische Weißweine wie Riesling, Silvaner und Weißburgunder angebaut, aber auch Rotweinsorten wie Spätburgunder, Dornfelder und Regent. Neben den traditionellen Sorten finden sich auch internationale Rebsorten und Spezialitäten wie Pinot Meunier für Sekt. Das Gebiet profitiert vom besonderen Kleinklima an der Grenze zwischen der Pfalz und Rheinhessen.

Vor der Abfahrt am Rathausplatz Rauenberg gab es Häppchen und Rosé-Sekt Lemberger vom Weingut Harald Kempf in Malsch, der auch stellv. Vereinsvorsitzender ist. Gut gestärkt konnte unser erstes Ziel angesteuert werden. Tim Ochßner (Weinbauberater Baden-Württemberg) hat uns bereits in Mölsheim an der „Weinrast mit Weitblick“ erwartet. Dort haben wir einen ersten Überblick über das Zellertal und seine Weine erhalten. Dazu wurde ein Riesling und Laugenbrezel gereicht. Der Riesling konnte bei Bedarf mit Wasser im Dubbeglas gestreckt werden.

Weiter ging es durch die Weinberge zum nächsten Ziel, dem „Zellertaler Ehrenmal“. Es steht auf einer fünf Meter hohen Felsgruppe in der Gemarkung „Zeller Schwarzer Herrgott“, ist 15 m hoch, besteht aus 6 Säulen, hat einen Durchmesser von 6,50 m und wurde am 15.07.1928 eingeweiht. Die Innenseite jedes Pfeilers trägt eine Bronzetafel mit den Namen der Gefallenen der jeweiligen Gemeinde. Am Denkmal gibt es eine großartige Fernsicht über zahlreiche Weinberge bis hin zu den Windrädern. Zu seinen eigenen Weinen – Tim Ochßner wohnt im Zellertal – hat er Spundekäs und verschiedene Laugenteile gereicht, und zwar stilvoll im weißen Porzellan. So wurde während der ganzen Tour kein Einweggeschirr verwendet. Auch an dieser Stelle gab es viel Wissenswertes über das Zellertal.

Der Weg führte nun weiter zu unserem letzten Ziel unter freiem Himmel. Die „Wingertschnegg“ ist ein Weinberg, der in der Form eines Schneckenhauses vor rund 25 Jahren angelegt wurde. Damals wurden 2.225 Rebstöcke Weiß- und Spätburgunder gepflanzt. Ein kleines „Château“ bietet Schutz und Platz für Geselligkeit. Der Wein kann nicht gekauft werden. Daher war es für uns eine besondere Ehre, diesen reichlich verkosten zu dürfen. Das Vereinsmitglied Karl-Ernst Glas schilderte uns mit viel Witz die Geschichte der „Wingertschnegg“ und präsentierte auch den Wein.

Im Anschluss führte uns ein kleiner Spaziergang zur Hauptweinprobe im Weingut Schwedhelm. Das Weingut entwickelte sich von einem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb zu einem reinen Weinbaubetrieb, dessen Geschichte in den 1970er Jahren begann, als die Familie ihren ersten Wein produzierte. Das Weingut in Zell wird von den Brüdern Stephan und Georg Schwedhelm geleitet. Sie legen großen Wert darauf, die einzigartige Herkunft ihrer Weine, die durch das kühle Mikroklima und die kalk- und tonhaltigen Böden beeinflusst werden, schmeckbar zu machen. Der Fokus liegt auf schlanken, kühlen Weinen mit klarer Mineralität. Zunächst gab es eine Führung durch den Betrieb mit seinen unterschiedlichen Produktionsprozessen. Im Anschluss konnten wir uns von den mineralischen Weinen überzeugen, die eher im moderaten Alkoholbereich liegen. Bei der Präsentation von zehn Weinen hatten wir ausreichend Gelegenheit, unsere Geschmacksnerven zu trainieren.

Weiterfahrt mit dem Bus zum Gasthof Lind nach Harxheim-Zell, der extra für uns geöffnet hatte und über eine hauseigene Metzgerei verfügt. Tim Ochßner stelle wieder den Wein aus seinen Vorräten zur Verfügung, der in Baden und der Pfalz ausgebaut wurde. Nach diesem geselligen Abschluss brachte uns der Bus am späteren Abend wieder sicher nach Rauenberg zurück.

Andreas Staar

Begrüßung durch Tim Ochßner in Mölsheim an der „Weinrast mit Weitblick“
Begrüßung durch Tim Ochßner in Mölsheim an der „Weinrast mit Weitblick“.Foto: Andreas Staar
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