260, mit zehn im Vorstand, Mitglieder hat aktuell die Bürgergemeinschaft Durlach und Aue 1892 e.V. (BÜGDA). Vermittler zwischen den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Institutionen und der Stadtverwaltung sein und aktiv an Vorgängen mitwirken, anstatt sich hinterher zu beschweren, das ist auch das Motto der Vorstände Roger Hamann und Isbrand Penner.
„Wir sind der Vermittler zwischen den Bürgern und den Institutionen. Wir setzen uns für die Belange der Bürger ein und wir versuchen, sie zu informieren und am täglichen Geschehen interessiert zu halten. Das Hauptproblem ist das, dass sich die Leute dann erst beschweren, wenn bei ihnen vor der Haustür der Bagger anrollt. Wir versuchen, die Bürgerinnen und Bürger schon frühzeitig an den Planungen zu beteiligen, sie entsprechend früh zu informieren und die Möglichkeit zu geben, Einfluss zu nehmen.“ Das sagte Roger Hamann, der erste Vorsitzende. Auf die Frage, warum man bei der BÜGDA Mitglied sein sollte, sagte er: „Weil man sich hier kommunalpolitisch engagieren kann, ohne sich parteipolitisch engagieren zu müssen. Das ist ursprünglich der Grund, weswegen ich eingetreten bin und mich nach wie vor engagiere.“ Dementsprechend befinden sich unter den Mitgliedern Vertreter fast aller Parteien, was es so den Mitgliedern möglich mache, überparteilich agieren zu können. „Damit haben wir die Möglichkeit, die Anliegen der Bürger gegenüber allen Parteien zu vertreten“, so Hamann.
Ursprünglich hatte die Bürgergemeinschaft die Rolle dessen, was den Ortschaftsrat heute ausmacht. Auf die Frage, welche Aufgaben die BÜGDA aktuell hat, sagte Roger Hamann. „Wir sind und waren bei den Planungen des Sanierungsgebietes Durlach-Aue beteiligt, sind dort nach wie vor auch im Sanierungsbeirat vertreten und begleiten die Maßnahmen auch nach wie vor beratend sowie halten Kontakt zum Stadtplanungsamt. In gleicher Form sind wir beteiligt bei der Sanierung des Stadteingangs Durlach, sind dort auch im Sanierungsbeirat vertreten und haben dort auch Begehungen und Bürgerforen organisiert. Ende letzten Jahres und im Laufe dieses Jahres haben wir eine Informationsreihe zu Energie und Nachhaltigkeit gemacht, hatten eine Informationsveranstaltung mit der KEK, die sehr gut besucht war. Da ging es um Photovoltaik, Wärmepumpe und E-Mobilität." Ca. zehn Veranstaltungen pro Jahr führt die Bürgergemeinschaft durch. Begeistert erzählt Roger Hamann weiter: „Dann haben wir das Dampfkraftwerk im Rheinhafen, die Mülldeponie im Eisenhafengrund und die Bohrstelle für Tiefengeothermie in Graben-Neudorf besucht. Dieses Jahr sind wir außerdem zu den historischen Baustellen in Durlach gegangen. Hier gab es einen großen Besucherandrang. Wir haben uns das Alte Wasserwerk an der Ecke Marstallstraße/Badener Straße, die Friedhofskapelle auf dem Bergfriedhof und den Turm auf dem Turmberg, der auch gerade saniert wird, angesehen und sind mit dem Bauaufzug gefahren.“ In diesem Jahr besuchen die Vereinsmitglieder noch das DM Dialogicum und freuen sich auf den Herbstempfang am 4. November in der Karlsburg.
Worauf blicken die Vorstände der BÜGDA gerne zurück? „Auf die Beteiligung beim Altstadtfest, wo wir uns nach vielen Jahren mal wieder mit einem Stand in der Pfinztalstraße beteiligt haben; sonst auf tolle Besichtigungen wie bei der Hauptfeuerwache, den Rohbau von IKEA, damals schon den Rohbau vom DM Dialogicum. Wir hatten eine Besichtigung der U-Strab-Baustellen. Wir haben alle wichtigen Bauwerke entstehen sehen“, so Roger Hamann. Penner ergänzte: „Unser besonderes Interesse liegt in der Verwirklichung dieser Halle 1 und der Fragestellung: Hochhaus oder nicht auf dem BMD (eh. Badische Maschinenfabrik Durlach) -Areal?“ Roger Hamann sagte schmunzelnd: „Wir hatten auch Spaß-Termine wie die Besichtigung des Vogelbräus, des Staatsweinguts am Turmberg und der Hoepfner Brauerei. Wir können nicht nur Ernst, sondern auch Spaß.“
Über eine regelmäßige Berichterstattung freuen sich natürlich die Vorstände, damit die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig informiert werden. Welche Rolle spielt das Wochenjournal Durlach dabei fürs Vereinsleben? „Wir veröffentlichen natürlich bei den Medienpartnern unsere Veranstaltungen, unsere Anliegen und unsere Aktionen wie Bürgerforen, Ortsbegehungen, Spendenübergaben, allgemein Veranstaltungen oder wenn die Bürgergemeinschaft Position zu aktuellen Themen bezieht, wie zum Beispiel die Bedarfsampel an der Fiducia-Straße oder als die Planungen für die Sanierung des Stadteingangs um zwei Jahre verschoben werden sollten. Da haben wir uns dagegen eingesetzt und gewonnen“, so Roger Hamann.
Was waren die wichtigsten Stationen der Geschichte bisher? Entscheidend sei die Gründung einer Arbeitsgruppe der Bürgergemeinschaft „Aue gemeinsam gestalten“ gewesen. Hier habe man das ganze Sanierungsprojekt zusammen mit dem Stadtplanungsamt begleitet und aktiv auch Einfluss genommen. Zum 125-jährigen Jubiläum haben sie mit Jürgen Wenzel zusammen eine Chronik gestaltet. Näheres zum Jubiläum und der Geschichte der BÜGDA gibt es auf der Webseite unter www.buegda.de/125-jahre. (war)