In Baden-Württemberg nimmt die Flächenversiegelung stetig zu, wobei jeden Tag durchschnittlich 5,1 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche neu entstehen, das entspricht einer jährlichen Fläche von nahezu 2800 Fußballfeldern. Dieser Trend führt zu einem Verlust von natürlichen Lebensräumen. Tiere und Pflanzen verlieren dadurch ihre Lebensgrundlagen, was wiederum zu einem Rückgang der Artenvielfalt führt. Mehr als die Hälfte unserer ca. 550 Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten, viele davon stehen kurz vor dem Aussterben.
Viele Institutionen wie Naturschutzvereine und -verbände, sowie das Umweltministerium Baden-Württemberg rufen seit Jahren die Kommunen im Lande auf, sich für den Schutz der Insekten auf kommunalen Flächen einzusetzen. Viele Kommunen wie z. B. Stutensee und Hambrücken gehen hier mit großem Vorbild voran.
Verkehrsinseln- und Kreisel, wie auch Straßenbegleitende Grünflächen können für die Insektenwelt eine kleine, aber sehr wichtige Rolle spielen. Sie bieten ein riesiges Potenzial für Blüten besuchende Insekten, das aber leider meist nicht oder kaum genutzt wird. Solche öffentlichen Flächen werden meist mit Mulchgeräten im wahrsten Sinne des Wortes „kaputt und tot“ geschlegelt.
Ganz anders sah es vor ein paar Wochen noch am Rußheimer Verkehrskreisel Richtung Huttenheim aus. Die Verkehrsteilnehmer und Bürger konnten hier eine wahre Blütenpracht auf dem Kreisel sowie dem umliegenden Parkplatz- und Straßenbegleitgrün erleben. Tiefblauer Natternkopf, violette Wiesenflockenblumen, gelbes Habichtskraut, weiß blühende Wilde Möhre, um nur einige der Wildblumenarten zu nennen, prägten hier das Bild. Auf dem Kreisel dominierte dabei die Scharfgabe und bildete hier einen weißen Blütenteppich. Kurzum ein wahres Insektenparadies, ein Schlaraffenland für Wildbienen von der Natur geschaffen.
Wir, der VVND werden daher diesen Verkehrskreisel mit dem umliegenden Straßen- und Parkplatzbegleitgrün beim Wettbewerb des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg „Blühende Verkehrsinseln“ positiv vorschlagen.
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24./ 25.7.2025, Landesweites Heuschreckenseminar zusammen mit Regierungspräsidium Khe, Umweltakademie BW und dem Naturschutzzentrum Rappenwört im VVND-Zentrum
22.8.2025, 19.00 Uhr VVND-Verwaltungssitzung