Oberlandesgericht Stuttgart
70182 Stuttgart
Staatsschutzverfahren

Verletzter vom Marktplatz: «Ich dachte, ich sterbe jetzt»

Ein Afghane sticht im Mai 2024 in Mannheim auf sechs Menschen mit einem Messer ein – ein Polizist stirbt kurz darauf. Ein damals Verletzter erzählt, wie er den Angriff erlebt hat.
Der Angeklagte Sulaiman A. sitzt beim Prozessauftakt im Gerichtssaal. (Archivbild)
Der Angeklagte Sulaiman A. sitzt beim Prozessauftakt im Gerichtssaal. (Archivbild)Foto: Marijan Murat/dpa

Ein Opfer von der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz hat beim Prozess am Oberlandesgericht Stuttgart von den dramatischen Minuten des Angriffs berichtet. Die Mitglieder der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) seien beim Aufbau für ihre Kundgebung gewesen. Er habe einen Schrei gehört und sei mit einem Kollegen hingerannt, erzählte der Nebenkläger. «Dann verspürte ich schon einen Schlag in der linken Bauchhälfte.»

Danach habe er sich halb weggeworfen. Polizisten seien zu Hilfe geeilt. Anschließend habe er aus dem Bauch geblutet und auch aus dem Fuß. «Ich hatte Todesangst. Ich dachte, ich sterbe jetzt.» Dann habe der Schock nachgelassen. «Ich hatte wahnsinnige Schmerzen am Fuß.» Irgendwann sei er im Krankenhaus wieder aufgewacht. Er habe fünfmal operiert werden müssen. Ein Arzt habe ihm erzählt, dass er auch reanimiert worden sei.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft hat der mittlerweile 26-jährige Angeklagte am 31. Mai 2024 bei dem Angriff in Mannheim sechs Menschen mit einem Messer verletzt: fünf Teilnehmer der Kundgebung der BPE sowie den 29-jährigen Polizist Rouven Laur, der zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen starb.

Der Bundesanwalt geht davon aus, dass der Angeklagte Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hegt. Er hatte zuletzt mit Frau und Kindern im hessischen Heppenheim gelebt – rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim.

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