Wer den Vorbericht zur Ausstellung im Mitteilungsblatt vor einer Woche gelesen hatte, durfte gespannt sein: Würde die Ausstellung dem großen Themenbogen, der im Bericht gespannt war, gerecht werden können und die zuvor geweckten durchaus hohen Erwartungen erfüllen können? Ja, sie konnte es!
Nicht nur interessierte Süßener und Süßenerinnen, sondern auch Familie, Freunde und zahlreiche künstlerische Weggefährten von Heidrun Storz säumten bereits lange vor dem Beginn der Vernissage die Flure des Süßener Rathauses und tauschten sich angeregt über das Dargebotene aus. Die Strahlkraft der Künstlerin, die – ursprünglich aus der Sonderpädagogik kommend – seit 2007 die Malerei in den Mittelpunkt ihres Lebens und Schaffens gestellt hatte – vermochte sich eindrucksvoll auf die ausgestellten Exponate und somit auf das Publikum zu übertragen. Auch Bürgermeister Marc Kersting, der als Vorsitzender des Kunstvereins und im Namen der Stadt Süßen die Ausstellung eröffnete, zeigte sich beeindruckt und begeistert von der Qualität der in Themenbereichen arrangierten Bilder.
Die Querflötistin Sabine Smeeth sorgte mit ihrem warmen, ausdrucksvollen Spiel für eine ganz besondere Stimmung und als Besonderheit für einen Synergieeffekt in Verbindung mit der ausgestellten Kunst. Unter anderem erklangen das Stück „Oblivion“ von Piazzola und die „Badinerie“ von Bach und die entsprechend zu dieser Musik gemalten „Klangbilder“ konnten gleichzeitig an der Wand oben im 2. Stock betrachtet werden. Hier erweiterte Heidrun Storz den Bereich der Erinnerungen von Reisen und Erlebnissen in der Natur, indem sie bei diesen und weiteren „Klangbildern“ akustische Erlebnisse durch Farbe und Textur visuell erlebbar machte.
Ihre Freundin und Wegbegleiterin Ulrike Straub führte das Publikum in ihrer Einführung in die Erlebnis- und Schaffensweise der Künstlerin. Landschaftliche Eindrücke bald aus der halben Welt werden in zum Teil großformatigen Bildern mit immer dem Motiv entsprechender ausgewogener und zum Teil reduzierter Farbenpalette aber nicht einfach „abgemalt“. Es ist immer ein Prozess aus „Erinnerung und Phantasie“, den Heidrun Storz im meisterlichen Gebrauch kreativer Techniken zu ausdrucksvollen Kunstwerken komponiert. Der Bereich „Pflanzliches“ ist eine Einladung zum Vertiefen in die seelische Qualität von kräftigen wie zarten Farben. Jetzt ist auch die Subjektivität der Künstlerin überwunden, denn das Bild entsteht nun ganz frei „im Auge des Betrachters“.
Ist es dieser facettenreiche Einblick in die Verschmelzung von Erinnerung, Phantasie und künstlerischer Ausdruckskraft, die sich so zauberhaft auf das anwesende Publikum übertragen hat?
Mit der liebevollen Bewirtung durch den Kunstverein Süßen und den vielen warmen wohlwollenden und dankerfüllten Worten war die Vernissage ein mehr als gelungenes Event im Kunstjahr der Stadt Süßen. Dank an das Team rund um die Künstlerin, die nach Vereinbarung auch gerne eine Führung im Rathaus anbietet und zu einem künstlerischen Gespräch im Kunsthaus Frenzel zur Verfügung steht.
Dietmar Kriegstötter für den Kunst- und Kulturverein Süßen
Ausstellungsdauer
10. Oktober bis 20. November 2025
Öffnungszeiten der Ausstellung im Rathaus Süßen
Mo., Di., Do. 8 -12 Uhr und 14 -16 Uhr
Mi. 14 -18 Uhr und Fr. 8 -13 Uhr
Führung im Rathaus mit Heidrun Storz
Nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de
Mi. 16 -18 Uhr
Künstlergespräch im Kunsthaus Frenzel
Göppingen, Grabenstraße 22a
Am 6. November 2025 um 19 Uhr
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