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Verpackungen mit allem Drum und Dran!

Um Verpackungen im weitesten Sinn geht es am 4. Mai am Aktionssonntag im Gechinger Heimatmuseum. Marliese Brauchle, die im Museum Appeleshof das „Lädle“...
Foto: AKH

Um Verpackungen im weitesten Sinn geht es am 4. Mai am Aktionssonntag im Gechinger Heimatmuseum. Marliese Brauchle, die im Museum Appeleshof das „Lädle“ betreut, hat diese Sonderausstellung aus dem Museumsbestand zusammengestellt. Es geht nicht nur um das Nostalgie-Erlebnis längst vergessener alter Verpackungen, sondern auch um die Entwicklung im Verlauf der Zeit und um die Vor- und Nachteile früherer und heutiger Verpackungen.

Seit der Einführung von Selbstbedienung in unseren Geschäften sind Verpackungen zu einem so wichtigen Kanal für Werbung geworden, dass uns die eigentliche Funktion, nämlich eine zweckmäßige Umhüllung zur Ermöglichung des Transports, des Schutzes und der Lagerung von Produkten, fast aus dem Bewusstsein verschwunden ist. Eine Zeitreise durch Verpackungen, wie sie am ersten Sonntag im Mai im Appeleshof geboten wird, gibt Einblick in die historische Entwicklung.

Früher bestanden Verpackungen nur aus Naturmaterialien, wobei jeweils das geeignetste Material für das jeweilige Produkt verwendet wurde. Hierzu zählen, vor allem in der Landwirtschaft, Säcke aus Leinen und Jute; Holzkisten und -fässer und Lederbehälter für Flüssigkeiten. Es kamen dann auch Kartons sowie Fässer und Kanister aus Metall dazu. Für den häuslichen Gebrauch gab es unter anderem Aussteuertruhen aus Holz, Reisekoffer aus Leder, Metallbehälter für Flüssigkeiten und vielerlei Ton- und Steingutgeschirr. Geeignete Verpackungen für Lebensmittel waren früher, als die meisten Wintervorräte noch zu Hause konserviert, eingelegt oder eingelagert wurden, sehr wichtig.

In der heutigen Zeit wurden viele bewährte Verpackungen durch Plastik ersetzt. Plastik hat viele Vorteile. Seine Eigenschaften können an die unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden und die Haltbarkeit der verpackten Lebensmittel beträchtlich erhöhen, und es bietet Vorteile bei der Fertigung. Diese Vorteile werden durch erhebliche Nachteile, vor allem die Müllproduktion und die Herstellung aus Erdöl, so stark aufgewogen, dass einige Plastiksorten oder bestimmte Arten von Plastikverpackungen und -produkten schon wieder verboten wurden. Inzwischen sprechen wir schon von einem heutigen „Plastikzeitalter“, das bereits zur Folge hat, dass in manchen Städten eine Verpackungssteuer eingeführt wurde.

In der Ausstellung im Appeleshof können Sie die Verwandlungen bestimmter Verpackungen im Lauf der Zeit verfolgen, zum Beispiel Milchkannen aus Metall, dann Milchflaschen, bis zum heutigen Tetra Pak. Da Karton ein nachhaltiges Material ist, das aus Pflanzenfasern hergestellt wird, und das gut für die Werbebotschaften der Hersteller geeignet ist, wurden Kartonverpackungen durch alle gezeigten Epochen verwendet. Eine weitere wichtige Verpackungsart sind Dosen – von Konservendosen über Tee- und Gewürzdosen, bis hin zu Bombolesdosen und „Bretlesbixa“ (Gebäckdosen). Bei der Ausstellung werden viele praktische Beispiele aller dieser Verpackungen zu sehen sein.

Das Thema Verpackung ist auch die Erklärung für die Herkunft der Redensart „Alles in Butter“! Sie stammt aus dem Mittelalter, als ein findiger Geschäftsmann auf die Idee kam, zerbrechliche Güter wie Glas oder Porzellan beim Transport in der Kutsche über holperige Straßen zu schützen, indem er den Transportbehälter mit den empfindlichen Waren mit flüssiger Butter ausgoss. Die Butter wurde fest und diente unterwegs als Stoßdämpfer – also, alles in Butter!

Die Aktion findet am 4. Mai 2025 im Heimatmuseum Appeleshof, Kirchstraße 2/2 in Gechingen statt. Dabei kann auch die Dauerausstellung und, in der Abteilung Ortsgeschichte, eine Sonderausstellung zum Bauernkrieg besichtigt werden. Das Museum ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei.

Ulrike Emigh geb. Albert

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Gechingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 18/2025

Orte

Gechingen

Kategorien

Kultur
Museen
von Museum Appeleshof
29.04.2025
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