Besucher aus ganz Europa

Veterama in Hockenheim: Rückblick und Bilder aus 2025

Oldtimer-Fans aus ganz Europa strömten zur Veterama 2025 nach Hockenheim. Die traditionsreiche Messe bleibt ein Paradies für Schrauber und Sammler.
Oldtimer-Fans aus ganz Europa strömten zur Veterama 2025 nach Hockenheim. Die traditionsreiche Messe bleibt ein Paradies für Schrauber und Sammler.
Oldtimer-Fans aus ganz Europa strömten zur Veterama 2025 nach Hockenheim. Die traditionsreiche Messe bleibt ein Paradies für Schrauber und Sammler.Foto: GK

Ein genauerer Blick auf die Kfz-Kennzeichen der Besuchenden bei der Veterama in Hockenheim machte deutlich, dass diese aus verschiedenen Regionen und Städten kamen. Die Fahrzeugschlange am frühen Samstag-Morgen war so lang geworden, dass die Ankommenden große Geduld aufbringen mussten, um schließlich auf das Messegelände zu gelangen.

Diese Situation verdeutlichte eindrucksvoll, dass die Veterama ein Beispiel für eine wahre Erfolgsgeschichte ist. Menschen aus allen Teilen Deutschlands sowie aus den angrenzenden europäischen Ländern strömten in großer Anzahl zur Messe, um die vielseitigen Angebote und Attraktionen zu erleben. Die hohe Besucherzahl sprach dafür, dass das Event nicht nur beliebt, sondern auch ein fester Bestandteil im Kalender der Oldtimer- und Fahrzeugliebhaber geworden ist.

Von 2.000 auf 40.000 Besucher

Zu Beginn im Herbst 1975 in Mannheim gab es zwischen 30 und 40 Händler, die von etwa 2.000 Besuchern begleitet wurden. Heute hingegen zählt die Veterama rund 3.000 Händler und zieht etwa 40.000 Besucher an. Diese Zahlen illustrieren eindrucksvoll das Wachstum und die Entwicklung dieser Messe.

Die Veranstaltung wurde ursprünglich 1975 in einer Halle eines Autohauses in Mannheim ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile zu einem der größten Märkte für Ersatzteile für alte Fahrzeuge in Europa entwickelt. Zu Beginn reichten die Unterstützer aus dem Freundeskreis von Winfried Seidel und Walter Metz aus, um die Messe zu organisieren: Damals waren es ausschließlich private Händler, die ihre alten Autoteile zum Tausch oder Verkauf anboten. Heute sind diese Helfer aus dem Freundeskreis nicht mehr ausreichend, um die beiden Messen – eine im Frühjahr auf dem Hockenheimring und eine im Herbst auf dem Mannheimer Maimarktgelände – zu managen.

"Ein Mekka für Oldtimer-Enthusiasten" - so würden manche die Veterama bezeichnen. Unzählige Stände am Hockenheimring boten Ersatzteile für Oldtimer an.Foto: GK

Die erste Veranstaltung in Hockenheim war übrigens im März 2013, mit rund 20.000 Besuchern und 2.500 Händlern. Darüber hinaus sind heutzutage professionelle Händler vorherrschend, die ihre Produkte, die von Ersatzteilen bis hin zu kompletten Oldtimern reichen, in aufwendig gestalteten Messeständen präsentieren. Trotz all dieser Veränderungen bleibt die fundamentale Idee des Veteranenmarkts Mannheim (Veterama) jedoch unverändert: den Tausch und Verkauf von Teilen zu ermöglichen, ins Gespräch zu kommen und vor allem Freude zu haben.

„Das rostigste Hobby der Welt“

Winfried Seidel beschreibt es als "das rostigste Hobby der Welt", wenn leidenschaftliche Auto- oder Motorrad-Enthusiasten aus oft verrosteten Fahrzeugen, die viele Jahre in Scheunen standen, durch unzählige Stunden harter Arbeit bemerkenswerte fahrbereite Schätze herstellen. Häufig sind Teile erforderlich, die beim Autohändler nicht mehr zu bekommen sind: An dieser Stelle kommt Winfried Seidel mit der Veterama ins Spiel.

Was ursprünglich als „Tauschbörse im Freundeskreis“ begann, hat sich im Verlauf der letzten 40 Jahre zu einem gigantischen Event gewandelt. Auf der Veterama werden nicht nur Ersatzteile für Oldtimer und Youngtimer angeboten, sondern auch verschiedene Werkzeuge, Fachliteratur, Zubehör und sogar Spielzeug. Sogar komplette Fahrzeuge sind im Sortiment zu finden.

Eine wahre Schatzkammer

Vom 25. bis 27. April 2025 zog die Veterama erneut zahlreiche Schrauber und Interessierte an. In den Boxengassen und im Freigelände rund um den Hockenheimring präsentierten die Händler ihre Teile, viele davon selbst aus alten Fahrzeugen ausgebaut, zeigten komplette Fahrzeuge oder offerierten ihre Dienste für die Restaurierung von Autos.

Schrauber und Neugierige aus ganz Deutschland und dem Ausland strömten nach Hockenheim. Die Rucksäcke und Handwagen, die sie bei ihrem Eintreffen noch leer hatten, waren bei der Rückkehr oft vollgepackt. Die Veterama ist eine wahre Schatzkammer: Manche Teilnehmer hatten sogar eine Liste der Teile dabei, die sie hofften auf der Veterama zu finden. Manchmal braucht es etwas Geduld, doch bei diesem umfangreichen Angebot wird man ganz sicher fündig.

Sammeln, alles was schön ist

Wenn man sich bei den eher privaten Ausstellern umhörte, ist der Grundgedanke der Veterama – nämlich der Tausch, Verkauf und die Freude an alten Gegenständen – weiterhin deutlich spürbar. „Wenn man eine gewisse Leidenschaft hat, sammelt man nahezu alles, was einem gefällt. Ich persönlich sammle alles, was als schön empfunden wird“, erzählt ein privater Aussteller. Sein bevorzugtes jagdliches Terrain sind die Flohmärkte, doch mit der Zeit füllt sich der Keller bis zum Rand. Es wird unausweichlich nötig, sich von einigen Dingen zu trennen, auch wenn das manchmal schwerfällt.

Jürgen Kaiser, der aus Korntal-Münchingen kommt, hat eine spezielle Nische für klassische italienische Motorräder sowie die dazugehörigen Ersatzteile entdeckt. „Mein Vater sammelte ausschließlich deutsche Motorräder. Diese haben mir jedoch nie gefallen, da sie alle einheitlich schwarz waren. Bei meinen ersten Besuchen der Veterama entdeckte ich die sportlichen, roten italienischen Mopeds. Die haben mich sofort angesprochen und seitdem widme ich mich der Restauration dieser Fahrzeuge“, erklärt er. Mittlerweile hat er bereits 50 Fahrzeuge in seinem Bestand - allerdings ist die Nachfrage nach diesen Mopeds, laut Kaiser, nicht sehr groß.

Extra aus Österreich angefahren

Christian Föttinger hat gemeinsam mit seinem Freund den langen Weg aus Österreich bis nach Hockenheim zurückgelegt. Am Händler-Tag, der auf den Freitag fiel, hat der leidenschaftliche Traktor- und Motorrad-Fan bereits diverse Gestelle und Ersatzteile im Wert von über 2.000 Euro gekauft. „Wir genießen hier zwei wunderschöne Tage. Das Wetter ist fantastisch, die Leute sind großartig, es macht einfach Spaß“, äußerte er sich zufrieden.

Er widmet sich der Restaurierung von Motorrädern, insbesondere mit Boxer-Motoren, die bis zum Baujahr 1969 produziert wurden. Allerdings ist er mit dem Angebot, das er vorgefunden hat, nicht ganz glücklich. „Leider ist nicht so viel da, wie ich mir erhofft hatte, um es zu kaufen“, erklärt Föttinger.

Die Veterama zog Besucher aus ganz Europa an. Christian Föttinger zum Beispiel ist extra aus Österreich angefahren - und hat in Hockenheim über 2.000 Euro ausgegeben.
Die Veterama zog Besucher aus ganz Europa an. Christian Föttinger zum Beispiel ist extra aus Österreich angefahren - und hat in Hockenheim über 2.000 Euro ausgegeben.Foto: GK

Unter Europas größten Oldtimer-Messen

Mit der Gründung der Veterama hat Winfried Seidel einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Vor 50 Jahren gab es nur einige Insider, die die zukünftige Entwicklung und das immense Potenzial des Handels mit Ersatzteilen für Young- und Oldtimern voraussahen. Damals hätte niemand damit gerechnet, dass dieses Nischengeschäft zu einer derart beachtlichen Größe und Popularität anwachsen würde. Die Veterama - inzwischen eine der größten Messen europaweit für Oldtimer-Enthusiasten - hat sich seitdem zu einem bedeutenden Treffpunkt für Liebhaber und Händler entwickelt und spielt eine zentrale Rolle im Austausch und in der Verbreitung von Wissen rund um klassische Fahrzeuge.

Erscheinung
Hockenheimer Woche
Ausgabe 18/2025

Orte

Heidelberg
Mannheim
Altlußheim
Angelbachtal
Bammental

Kategorien

Messen
Wirtschaft
von Redaktion NUSSBAUMGisbert Kühner
28.04.2025
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