Präsident Paule begrüßte am vergangenen Freitag die Mitglieder in der Bruschdring-Stuab und natürlich besonders den Ehrenpräsidenten des VfB Stuttgart, Erwin Staudt, und unser Ehrenmitglied Uli Ruf.
Rainer Haberbosch hatte jüngst im „Roten Haus“ des VfB Kontakte mit unserem Gast geknüpft und ihn im Rahmen unseres 30-jährigen Bestehens in die Bruschdring-Stuab eingeladen.
Erwin Staudt bedankte sich für die Einladung und zeigte sich sehr beeindruckt vom Ambiente und der imposanten Ausstattung des Clubheims mit all den Erinnerungsstücken wie beispielsweise Trikots aktiver Spieler, diversen Wimpeln, internationalen Spieltagsplakaten u.v.m.. Er kam auch seiner „Pflicht“ nach und verewigte sich an der VIP-Wand an der Theke. Natürlich erfuhr er auch die Bedeutung von G.u.S..
Seit seiner Kindheit war er absoluter Fan des VfB. Als Fußballspieler durchlief er alle Jugendmannschaften des TSV Eltingen, dessen Vereinsvorstand er später auch war.
Erwin Staudt, Jahrgang 1948, bekleidete vom 26. Juni 2003 bis zum 17. Juli 2011 das Amt des VfB-Präsidenten. Als erster hauptamtlicher Präsident setzte der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH den von seinem Amtsvorgänger Manfred Haas angestoßenen umfassenden Modernisierungsprozess des Vereins konsequent fort. Als Initiator großer Infrastrukturprojekte, wie dem Bau des Carl-Benz-Centers und dem Umbau der Mercedes-Benz Arena in ein reines Fußballstadion, schuf er ideale Rahmenbedingungen für die sportliche Entwicklung des VfB Stuttgart. In seine Ära fallen mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 unter dem Trainer Armin Veh, die Finalteilnahme im DFB-Pokal (2:3 n.V. gegen Nürnberg) im selben Jahr sowie drei Champions League- und vier UEFA-Cup-Teilnahmen große sportliche Erfolge.
Erwin Staudt wurde am 4. August 2011 in Würdigung seiner herausragenden Leistungen für den VfB Stuttgart und seiner außergewöhnlichen Verdienste um den Verein zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Ihm stets zur Seite stand in dieser Zeit Uli Ruf als Finanzvorstand. Uli Ruf war maßgeblich am vollständigen Abbau der Schulden des Vereins verantwortlich. Mit Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, von 2002 bis 2013 Aufsichtsratsvorsitzender des VfB, gab es einen weiteren gewichtigen Gesprächspartner.
Die ursprünglich geplante Fragestunde entwickelte sich zunächst zu einem regen und lebhaften Dialog der beiden. Mit ihren erfrischenden und heiteren Anekdoten spielten sie sich die Bälle gegenseitig zu (… weißt du noch …?). Fasziniert lauschten die Anwesenden den blumigen Ausführungen mit humoristischen Einlagen, immer wieder mit lautem Gelächter begleitet. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Vorstandsarbeit ob dem plaudern aus dem Nähkästchen so nebenher mit links zu bewältigen war.
In der Realität waren die Jahre der gesamten Vorstandschaft knochenharte und aufopferungsvolle Jobs, die oft auch schlaflose Nächte bereitet haben. Seien es Verträge mit Nachfolgern entlassener Trainer, Findung neuer Spieler mit Potenzial und Perspektive für die Startelf. Das alles auch den finanziellen Gegebenheiten untergeordnet. Dazu reiste man oft spontan quer durch Europa, um die gewünschten Protagonisten zu finden und unter Vertrag zu nehmen. Auch das zeitintensive und tiefgreifende Sponsoring mit Konzernen und gewichtigen Unternehmen waren gewaltige Herausforderungen.
Zwischendurch kredenzte die Schwanen-Metzgerei Benz eine vielfältige und ausgiebige Vesperplatte.
Aus der Runde gab es dann auch Fragen, beispielsweise über die Meisterfeier 2007, wo es laut Erwin Staudt eine besondere „Aufsicht“ betreffs Meisterschale gab. Nach guten oder Problemfällen unter den Trainern und Spielern wurde auch gefragt. Armin Veh präsentierte sich als beliebter Sympathieträger, stets mit einem offenen Ohr für die Spieler. Felix Magath (Marke Medizinball) dagegen war kein angenehmer Weggefährte mit eigenen Vorstellungen und Methoden. Giovanni Trapattoni zeigte sich stets als gestylter Selfmademan, eben eine Ikone in der Fußballwelt. Im Spielerbereich gab es die unterschiedlichsten Gesprächspartner mit teils zähen Verhandlungen, Gehälter betreffend.
Abschließend bedankte sich Präsident Paule bei Erwin Staudt für diesen grandiosen Abend. Seine Art und die Geschichten seien vom Feinsten, eben eine klasse Performance - im genialen Doppelpass mit Uli Ruf.
Zur Erinnerung überreichte er Erwin Staudt einen seidenen G.u.S.-Schal und zwei Clubtassen mit dem Hinweis, jederzeit in der Bruschdring-Stuab willkommen zu sein, eventuell auch mal als G.u.S.-Mitglied.