Ein Kurs zum Thema „Klimawandel und Folgen verstehen – Zukunft gemeinsam gestalten“ läuft derzeit an der Volkshochschule in Oberndorf. Kursleiter Dimitri Vedel und der Klimaschutzmanager der Stadt Oberndorf Marc Schenk wollen mit dem Kurs „Klimafit“ den Teilnehmern zeigen, was sie selbst im Kampf gegen den Klimawandel tun können und ihnen auch nahebringen, wie dieses Wissen in ihrem Umfeld verbreitet werden kann. Vor allem gehe es darum regional tätig zu werden, auch wenn der Klimawandel ein globales Thema sei, erklärt die Leiterin der Volkshochschule Oberndorf Irmgard Reger.
Auch ein Besuch des Biolandhofes von Christoph Trütken und Birgit Strohmeier, beide Dipl. Ingenieur der Agrarwissenschaften stand auf dem Lehrplan des Kurses „Klimafit“. Sie betreiben den Biolandhof „Antoni“ in Bad Dürrheim und ihnen ist der nachhaltige Umgang mit der Natur und der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren und Pflanzen, die Erhaltung der Kulturlandschaft sowie einer bäuerlichen Landwirtschaft ein großes Anliegen.
Christoph Trütken zeigte den Besuchern aus Oberndorf seinen Hof, insbesondere ging er aber auf das Thema Humus ein. Durch den Aufbau von Humus will der Landwirt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Humus speichere den Kohlenstoff in der Erde und entziehe ihn damit der Atmosphäre, erklärte er den Besuchern. Durch kleine Weiden und täglichen Wechsel sorgt er dafür, dass die Rinder nicht alle Halme abfressen, sondern auch viele platttreten und zurücklassen. Die sterben ab und bilden Humus auf dem Boden. Zusätzlich stellt der Landwirt Kompost her, der auf den Feldern verteilt wird. Zwischen den einzelnen Feldabschnitten pflanzt er Bäume, um dadurch sowohl den Tieren als auch dem Boden Schatten zu bieten. So bleibt der Boden feucht und voller Biomasse. Durch die Fotosynthese machen die Pflanzen aus CO₂ Sauerstoff, den sie in die Luft abgeben und Kohlenstoff, den sie im Boden speichern. Durch diese Maßnahmen hat Christoph Trütken innerhalb von drei Jahren ca. 1.000 Tonnen CO₂ in seinen Böden gespeichert. Ein wirtschaftlicher Gewinn ist durch diese Methode selbstverständlich nicht zu erzielen. Die Firma Carbocert vermittelt zwischen Landwirten, die Humusaufbau betreiben und Unternehmen, die über den Kauf von CO₂-Ausgleichs-Zertifikaten den Aufbau unterstützen. Hier ist es die örtliche Sparkasse, die mit dem Kauf von Zertifikaten ihre eigenen Emissionen ausgleicht.
Auch der Methanausstoß war ein Thema beim Gespräch mit dem Bad Dürrheimer Landwirt. Durch die spezielle Fütterung der Tiere mit Heu, Gräsern und Mineralfutter, den Verzicht auf Silage und Getreide erzielt Trütken eine bessere Milchqualität und sorgt dafür, dass seine Kühe weniger Methan ausstoßen
Der überaus beeindruckenden Präsentation durch Christoph Trütken schloss sich eine angeregte Diskussion an, hatten doch die Kursteilnehmer zahlreiche Fragen an den Agrarfachmann. Bevor die Gruppe jedoch ins heimatliche Oberndorf zurückkehrte, legte man noch einen Zwischenstopp bei der Photovoltaikanlage Bad Dürrheim Aasen ein.